Dass zukünftige Lehrpersonen berufliche Handlungsfähigkeit erwerben, ist eines der zentralen Anliegen der Lehrpersonenbildung. Die Frage, wie hochschulseitiges Wissen den Aufbau professionellen Handelns unterstützen könne und wie Studierende die erforderlichen Transferleistungen zu erbringen vermögen, hat sich bisher als ebenso persistentes wie nicht abschließend gelöstes Problem erwiesen. Der Ansatz der Core Practices nähert sich dieser Frage aus pragmatischer Perspektive: Angehende Lehrpersonen sollen, ausgehend von konkreten Berufsanforderungen, bedeutsame Handlungsstrategien, sogenannte „Core Practices“, aufbauen und flexibilisieren, indem sie sich sowohl das erforderliche Professionswissen erschließen, als auch die Kernpraktiken adaptiv ausüben, flexibilisieren und habitualisieren. Der vorliegende Beitrag stellt den im deutschsprachigen Wissenschaftsraum bislang noch kaum beachteten Core-Practices-Ansatz vor und diskutiert seine Potenziale für die Professionalisierung von zukünftigen Lehrpersonen.