Mit 7 Tabellen im Text
EinleitungDie Ephydriden sind allgemein als hygrophile Dipteren bekannt. LINDNER (1925) nennt die ,,eigentlichen Ephydriden" (S. 182) feuchtigkeitsliebend. Auch nach KARL (1935) zeichnet sich die Familie der Ephydriden durch Hygrophilie ihrer Arten aus. Da sie haufig in Gewassernahe oder am Rande von Gewassern angetroffen werden konnen, spricht man im englischen Schrifttum bezeichnenderweise auch von shore-flies und haufig werden die Ephydriden als solche beschrieben (OLDROYD, 1964). Schon SCHINER (1864) gibt fur die Mehrzahl der ihm damals bekannten Ephydriden-Arten eine gewassernahe Lebensweise an. Zu den Ephydriden gehort aber auch eine Reihe von Arten, die als mesophil, ja selbst als xerophil bezeichnet werden konnen, was DAHL (1959) durch Praferenzversuche belegt.Mehrjahrige Erhebungen der Entornofauna verschiedener Rasen-Okosysteme von Frischwiesen, Halbtrocken-und Trockenrasen sollen einen ersten Einblick in die Bindung der Ephydriden an weniger feuchte bis trockene Rasen-Biotope in der Nahe von Jena/ Thiiringen geben. In der Zusammenstellung der Fliegenfauna Thiiringens nennt RAPP (1942) nur drei Ephydriden-Arten, bei denen vermerkt wird, daI3 sie auch in trockenen Biotopen vorkommen ; es sind dies Trimerina madizans, Discomyzd incurva und Hydrina punctatonervosa. Nach den Befunden DAHLS (1959) ist aber zu vermuten, daB noch weitere Arten in den Halbtrocken-und Trockenrasen anzutreffen sein diirften. Neben der Frage nach der Biotop-Bindung sol1 auch eine Klarung der saisonalen Einnischung der haufiger erbeuteten Ephydriden-Arten angestrebt werden.
Die UntersuchungsgebieteDie Ermittlungen zur Biotop-Bindung und saisonalen Verteilung der einzelnen Ephydriden-Arten fanden im Naturschutzgebiet ,,LeutrataI" bei Jena, am Alten Gleisberg bei Biirgel, Kreis Eisenberg/Thuringen und im Ziegenhainer Tal in der Nahe von Jena statt. 82,4 % samtlicher Ephydriden wurden im Leutratal gesammelt, und zwar hier im wesentlichen in vier verschiedenen Bereichen einer Probeflachen-Katena am siidexponierten Hang des Leutratales. Dieses Tal ist eines der linksseitigen Taler des Saaletales und zeigt eine schichtstufenartige Gliederung der Trias vom oberen Buntsandstein (Rot) bis zum oberen Muschelkalk. Die Rothange besitzen eine Neigung von ungefahr 15", die Wellenkalksteilhange eine solche von 30"-35". Die untersten, in Bachnahe gelegenen Probeflachen (B-Flachen) stellen typische Glatthaferwiesen (Dauco-Arrhenatheretum typicum) dar, der nachste hangaufwarts gelegene Probeflachenbereich (A-Flachen) befindet sich in einem frischen Trespen-Halbtrockenrasen (Onobrychido-Brometum), gefolgt von einem typischen Halbtrockenrasen (M) (Onobry-