Untersuchungen an neuen Metallocenkatalysatoren zur Polymerisation von α‐Olefinen haben gegenwärtig weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung neuer Materialien und auch auf unser Verständnis der grundlegenden Reaktionsmechanismen, die für das Wachstum von Polymerketten an einem Katalysatorzentrum und für deren Stereoregularität verantwortlich sind. Im Gegensatz zu heterogenen Ziegler‐Natta‐Katalysatoren erfolgt die Polymerisation mit einem homogenen Metallocenkatalysator im Prinzip an einheitlichen Metallzentren mit definierter Koordinationssphäre. Dies macht es möglich, die Struktur der Metallocenkomplexe mit den Eigenschaften des Polymers, beispielsweise Molekulargewicht, stereochemischer Mikrostruktur, Kristallisationsverhalten und mechanischen Eigenschaften, zu korrelieren. Mit homogenen Katalysatorsystemen können Regio‐ und Stereoregularitäten, Molekulargewichte, Molekulargewichte, Molekulargewichtsverteilungen und Einbauverhältnisse von Comonomeren wirksam kontrolliert werden. Diese Katalysatoren eröffnen neue Zugänge zur Homo‐ und Copolymerisation cyclischer Olefine, zur Cyclopolymerisation von Dienen und sogar zu funktionalisierten Polyolefinen und erweitern somit das Spektrum und die Vielseitigkeit technisch verfügbarer Polyolefin‐Materialien.