Die Struktur des Sphingosins als D-(+)-eYythYO-l, 3-Dihydroxy-2-Amino-4-transoctadecen wurde einerseits durch Abbauversuche 3), andererseits durch die stereospezifische Synthese von GKOB & GADIENT4) bewiesen.In einem der Abbauversuche wurde Triacetylsphingosin ozonisiert und dabei neben anderen Produkten das 3-Amino-2-hydroxy-y-butyrolacton-hydrochlorid (VI) isoliert 3c).VI liess sich uber Pd-Kohle zum Aldehyd bzw. zu dem schwach linksdrehenden Z-Amino-l,3,4-trihydroxy-butan (V) hydrieren. Dasselbe Aminobutantriol wurde durch katalytische Druckhydrierung aus ~-erythro-2-Amino-3-hydroxy-y-butyrolacton-hydrochlorid dargestellt. Auf Grund dieser Ergebnisse gehort das Sphingosin als sekundarer Alkohol der Reihe der n-Erythrose, als Amin der Reihe der n-Aminosauren an.Ein weiterer Reweis fur die erythro-Raumstruktur des Sphingosins wiirde eine stereospezifische Synthese des Abbauproduktes VI darstellen. Wir beabsichtigten daher, VI folgendermassen aufzubauen: y-substituierte Crotonsaureabkommlinge (Ester, Amid, Alkyl-, Dialkyl-amid, Morpholid, ferner y-Aminocrotonsaurelactam) sollten in ein Epoxyd ubergefuhrt und dieses durch Ammonolyse in die entsprechenden tc-und B-Aminosaurederivate iibergefiihrt werden. Die Epoxydierung liess sich jedoch nicht unter milden Bedingungen verwirklichen, weshalb diese Synthese nicht weiterverfolgt wurde.Es wurde danach versucht, das erythro-2-Amino-l,3,4-trihydroxy-butan stereospezifisch aufzubauen. Zu diesem Zweck musste trans-l,4-Dihydroxy-2-buten hergestellt werden. Diese Verbindung wollten wir durch Reduktion mit Lithiumalumi-niumhydrid5) aus Acetylendicarbonsaure, Fumarsaureester oder y-Acetoxycrotonsaureester gewinnen. Sie entstand aber dabei nur als Nebenprodukte, wahrend 1,4-Dihydroxybutan und ein Polymeres in uber 90% Ausbeute isoliert wurden.