Background Negative or adverse effects of psychological treatments are increasingly a focus of psychotherapy research. Yet, we still know little about the prevalence of these effects. Aims Starting from a representative national sample, the prevalence of negative effects and malpractice was determined in a subsample of individuals reporting psychotherapy currently or during the past 6 years. Method Out of an initial representative sample of 5562 individuals, 244 were determined to have had psychotherapy within the past 6 years. Besides answering questions related to treatment, its effects and the therapists, patients filled out the Negative Effects Questionnaire, items of the Inventory of Negative Effects of Psychotherapy reflecting malpractice and the Helping Alliance Questionnaire, and rated psychotherapeutic changes in different areas. Results Rates of positive changes related to therapy varied between 26.6% (relationship to parents) and 67.7% (improvement in depressed mood). Deteriorations were most commonly related to physical well-being (13.1%), ability to work (13.1%) and vitality (11.1%). Although patients generally reported a positive helping alliance, many of them reported high rates of negative effects (though not always linked to treatment). This was especially true of the experience of unpleasant memories (57.8%), unpleasant feelings (30.3%) and a lack of understanding of the treatment/therapist (19.3/18.4%). Indicators of malpractice were less common, with the exception that 16.8% felt violated by statements of their therapist. Conclusions This study helps to better estimate aspects of negative effects in psychotherapy ranging from deteriorations, specific effects and issues of malpractice that should be replicated and specified in future studies.
No abstract
Fehlverhalten in professionellen Beziehungen thematisiert einen grundlegenden ethischen Sachverhalt -gemäß dem Rollenverständnis setzen sich Fachleute für ihre Klienten ein und sie bemühen sich um deren Wohlergehen, insbesondere in der Psychotherapie. Die ethischen Grundsätze do no harm und do your best werden in zahlreichen Beiträgen angeführt. Fehlverhalten umfasst alle möglichen Aspekte, die eine Abweichung von professionellen Standards darstellen. Ein Fehlverhalten und die Verletzung persönlicher Grenzen verkehren die Behandlungsgrundsätze in ihr Gegenteil. Die individualpathologische Sichtweise verkennt die strukturellen Bedingungen der Psychotherapie -eine ethische Diskussion des Sachverhaltes muss deswegen zwingend um die gesellschaftspolitischen Aspekte erweitert werden, wie dies Andrea Schleu in ihrem Buch ausführt. Damit geraten die Verantwortlichen von Institutionen zwangsläufig mit in den Fokus -bagatellisieren sie den Sachverhalt oder nehmen sie den Schutz der Klienten ernst? Zu bemängeln ist nach wie vor, dass das Problem von Fehlverhalten in der Psychotherapie wenig Beachtung erfährt, während über andere Disziplinen inzwischen öfters berichtet wird. Darüber hinaus ist eine allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber der Thematik festzustellen -Politik und Öffentlichkeit scheinen regelrecht abgestumpft.Grenzverletzungen in professionellen Beziehungen treffen vulnerable Personen 1 , nicht nur in der Psychotherapie. In allen Situationen von Übergriffen im fachlichen Kontext sind die Opfer von den Tätern abhängig und die Täter haben deutlich mehr Macht. Seien es SchülerInnen in pädagogischen Situationen, seien es PatientInnen im Gesundheitswesen, seien es HeimbewohnerInnen, seien es junge SportlerInnen, sei es im Freizeitbereich wie beispielsweise bei den Pfadfindern oder sei es im kirchlichen Kontext. Die Täter sollten Rollenvorbilder sein, sie nutzen ihre Machtposition jedoch aus. Wenn der Arzt, bei dem man Hilfe sucht, verlangt, dass man sich freimacht, wird kaum jemand widersprechen. Wenn der Klassenlehrer einen Schüler mit Nachsitzen straft, wird das kaum mit (sexualisierter) Gewalt und Machtmissbrauch in Verbindung gebracht. Die Wahrnehmung und die Akzeptanz des Problems sind die zentralen Voraussetzungen zur Implementierung von Schutzkonzepten gegen Machtmissbrauch sowie sexualisierte Gewalt, und Institutionen stellen dabei Hochrisikobereiche für Machtmissbrauch und Ausbeutung dar.Tatbereite Fachleute nutzen ihre Aufgabe und Rolle zum Grooming von potenziellen Opfern -und möchten möglichst rasch und unbehelligt zum Ziel gelangen. Es ist naheliegend, dass sie geeignete Opfer aus dem ihnen anvertrauten Personenkreis aussuchen. Mit Grooming wird die Manipulation und Widerstandsminderung beim Opfer bezeichnet -und Grooming wird auch dazu eingesetzt, Verantwortliche, Mitarbeiter und Angehörige zu täuschen und hinters Licht zu führen. Der Rechtsstaat soll Menschen vor Verletzung ihrer persönlichen Integrität schützen. Zahlreiche Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit haben jedoch das Versagen der Institut...
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.
customersupport@researchsolutions.com
10624 S. Eastern Ave., Ste. A-614
Henderson, NV 89052, USA
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Copyright © 2024 scite LLC. All rights reserved.
Made with 💙 for researchers
Part of the Research Solutions Family.