ZusammenfassungDer Beitrag skizziert die Anforderungsbesonderheiten von dialogisch-interaktiver Erwerbsarbeit, d. h. von klientenverändernden, klientenbeeinflussenden und klientenbezogenen Arbeitstätigkeiten. Möglichkeiten zum verhältnis- und verhaltenspräventiven Gestalten von Interaktionsarbeit im Dienstleistungsbereich werden skizziert. Hierzu werden Beispiele aus der Kranken- und Seniorenpflege, der Bildung sowie dem Einzel- und Großhandel referiert. Die dargestellten Beispiele zeigen Möglichkeiten der Verhältnisprävention (Primat der Verhältnisgestaltung) bei dialogisch-interaktiver Dienstleistungsarbeit. Die Bedeutung der Integration der Befähigung zu präventiver Arbeitsgestaltung in die berufliche Aus- und Weiterbildung wird betont.Praktische Relevanz Arbeitsgestaltung mit dem Ziel der Verhütung von Gefährdungen ist auch in Humandienstleistungstätigkeiten unerlässlich. Für die hohe Zahl der Beschäftigten, die betreuende, ausbildende, pflegerische, therapeutische oder beratende/verkaufende Tätigkeiten ausüben, ist eine präventive Gestaltung der Arbeit erforderlich, um Fehlbeanspruchungen zu vermeiden. Die Arbeit kann sowohl verhältnis-(bedingungs-) als auch verhaltensbezogen präventiv gestaltet werden, wobei der Verhältnisprävention der Vorrang zu geben ist. Der Beitrag führt Beispiele aus der verhältnis- und verhaltensbezogenen Prävention an und benennt dafür nutzbare Verfahren und Vorgehensweisen.
Schlüsselwörter Menschengerechte Arbeitsgestaltung • Betrieblicher Arbeits-und Gesundheitsschutz • Verhältnis-und Verhaltensprävention • Erfolgsbausteine für die Gefährdungsbeurteilung • Analyse psychischer Belastung 1 Veränderungen in der Arbeitswelt-Agieren statt reagieren Weder in der Gesellschaft als Ganzem noch im Teilbereich der Erwerbsarbeit sind Fehlbeanspruchungen des Menschen und Gesundheitsrisiken bewältigt. Zwar sind Erfolge bei der Prävention von Berufskrankheiten und in Form der Reduzierung von Arbeitsunfällen zu verzeichnen (BAuA 2019; DGUV 2019), jedoch führen die kontinuierlichen Veränderungsprozesse in der Arbeitswelt zu neuen Belastungen. Die Entwicklung hin zur Dienstleistungs-und Wissensgesellschaft sowie der technische Fortschritt gehen mit der Zunahme psychischer Arbeitsanforderungen einher. Der Fokus menschlicher Arbeit liegt zukünftig stärker in kognitiven, emotionalen und sozialen Anforderungen (Schütte und Rothe 2018). Dies führt zu geänderten Erfordernissen hinsichtlich der benötigten Qualifikation und Kompetenzen, sowie zu neuen Berufsbildern, Arbeitsaufgaben und-tätigkeiten. Zudem erfordert die Digitalisierung oftmals eine Neugestaltung von bestehenden Geschäfts-und Arbeitsprozessen (Hacker 2018a). Die Verschärfung des Wettbewerbs durch die Verlagerung vom klassischen Kostenwettbewerb zum Wettbewerb um innovative und kundenwunschbezogene Produkte füh
Der Forschungsbericht spiegelt die Ergebnisse der interdisziplinären Zusammenarbeit am Projekt SO-SERVE (“Social Service Engineering – Synergien von Arbeits- und Dienstleistungswissenschaft für die Verbesserung von Arbeit an und mit Menschen nutzen”) wider. Die Publikation spricht nicht nur Wissenschaftler:innen an, sondern gibt auch detaillierte Einblicke in die Arbeit der Praxispartner. Social Service Engineering geht davon aus, dass nachhaltiger Unternehmenserfolg nur durch eine beschäftigtenorientierte, menschenwürdige Arbeitsgestaltung in Verbindung mit einer Dienstleistungsgestaltung möglich ist, die wirtschaftliche Aspekte und die Wünsche der Kund:innen berücksichtigt. Deshalb kombiniert das entwickelte Social Service Engineering theoretische Ansätze, Konzepte und Methoden aus dem Service Engineering und der Arbeitspsychologie, um Synergien aus beiden Disziplinen zu generieren. Der Forschungsbericht beschreibt das Vorgehen bei der Entwicklung und Erprobung des Social Service Engineerings. Ein besonderer Fokus liegt auf der Darstellung der praktischen Anwendung in der Praxis, wobei der Fokus auf der Arbeit der Partner aus den Bereichen der ambulanten Pflege sowie der Kindertagesbetreuung liegt. Ziel des Berichtes ist, die Mehrwerte des Social Service Engineerings weiteren Unternehmen darzustellen und ihnen Möglichkeiten vorzustellen, von diesem Ansatz zu profitieren. In diesem Zusammenhang werden auch der mögliche Umgang mit Herausforderungen des Ergebnistransfers diskutiert.
Collaborative networks are becoming increasingly important in production and product-service-systems. By linking cooperation partners along the value chain, they offer the opportunity to make the productrelated value creation process efficient and transparent. In addition, collaborative networks facilitate the work of employees by improving social and organizational working conditions. Driven by digitalization and its efficiency and work facilitation potential, providers of person-related services are also increasingly using collaborative networks. This raises the question of how collaborative networks must be (re)designed in the context of social services to support the core of work and value creation, the personal interaction between people. To answer this question, a novel social service engineering approach is applied that combines methods of work science with those of service engineering and design to address the specifics of designing person-related services. The potentials of the approach are exemplified by the concrete use case of childcare.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.
customersupport@researchsolutions.com
10624 S. Eastern Ave., Ste. A-614
Henderson, NV 89052, USA
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.
Copyright © 2024 scite LLC. All rights reserved.
Made with 💙 for researchers
Part of the Research Solutions Family.