Bei den seit Jahren mit Erfolg eingesetzten Glasprodukten ESG und TVG gibt es in der Praxis häufig Streitigkeiten aufgrund von Anisotropien (Doppelbrechungen, die zu sichtbaren farbigen Effekten führen). Erkenntnisse aus Schadensfällen und Forschungsergebnisse zeigen, dass Anisotropien unter verschiedenen Aspekten beurteilt werden müssen und dass es zwingend notwendig ist, diese mit geeigneten Prüfmethoden zu bewerten. In diesem Beitrag zeigen die RWTH Aachen und die HS München, dass die zerstörungsfrei prüfende, flächenförmige Methodik der Polarisationsoptik zur objektiven Bewertung geeignet ist. Hierbei werden zum einen die vollflächige Visualisierung und Erforschung der Anisotropien an vorgespannten Glasscheiben präsentiert sowie die Entwicklung neuer Messmethoden für die Bestimmung der Kantenmembranspannung dargelegt.
Beim Einsatz geklebter Verbindungen sind verschiedene Gesichtspunkte zu beachten: die Klebstoffsysteme unter Berücksichtigung der Substratwerkstoffe und der Oberflächenzustände, die Bemessung unter Beachtung der permanenten und transienten Einwirkungen sowie die Ausführung. Alle drei Bereiche haben Einfluss auf die Zuverlässigkeit. In puncto Berechnung jedoch wird dem wirklichen mechanischen Verhalten der Klebfuge in der Praxis nicht Rechnung getragen. Die derzeit verwendeten Ingenieurmodelle schlagen auch bei Berücksichtigung von lokalen Spannungsspitzen häufig fehl. Das ist mit ein Grund für sehr hohe Sicherheitsfaktoren. Der vorliegende Artikel erläutert die für den Bauingenieur relevanten Berechnungsansätze. Weiter werden Möglichkeiten diskutiert, wie die Berechnung von hyperelastischem, aber auch elastoplastischem Klebstoffverhalten, basierend auf dem Spannungszustand von energetischen Ansätzen in gewohnte Gleichgewichtsansätze überführt werden können.
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