Das Vorkommen primarer Knorpelgeschwtilste in den Lungen ist hin-15nglich bekannt~ wenngleich es iibereinstimmend in allen Lehrbiichern der pathologischen Anatomie als selten bezeichnet wird. Wir kennen derartige knorplige Gewachse in zwei Formen~ einmal als teils platte, diffuse oder auch zirkumskript% knollig% nach dem Bronchiallumen gerichtete Auswiichse, welche yon der normalen vorgebuchteten Schleimhaut fiberzogen werden, dann aber ferner als im Lungengewebe selbst uIld nicht immer in der unmittelbareu Nachbarschaft eines gr(isseren Bronchus gelegene knollige Tumoren bis zur seltenen GrSsse einer Walnuss~ fiir ge-wShnlich leicht ausschlilbar und yon gleichmi~ssig scharfer Begrenzung.Eine intrabronchiale Knorpelgeschwulst ist z. B. von Siegert beschrieben worden in einem mittleren Bronchus des rechten Mittellappens~ und man wird sich vorstellen kSnnen~ dass in solchen kleineren Bronchiallisten gelegentlich aus einer Verlegung des Lumens ffir das betreffende Individuum recht gefahrvolle Zustande erwachsen kSnnen.Solche intrabronchialen Knorpelgewi~chse sind vSllig analog zu setzen jenen hliufigeren Auswfichsen der Knorpel des Kehlkopfes und der Trachea~ welche ja ganz bekannt sind als flache oder auch polypSso, von Schleimhaut fiberzogene Knoten yon selten grSsserem Umfange.Damit ist diese Art der Knorpelgewiichse der Lunge eigentlich ohne Weiteres als eine Ekchondrose gekennzeichnet~ welche Virchow bekanntlich yon dem wahren Enchondrom trennt% indem er unter letzterem nur eine heterologe Geschwulst verstand, welche nicht aus praexistierendem Knorpel~ sondern durch eine Aenderung in dem Bildungstypus aus einer
Alle Lebewesen Stehen dauernd unter dem Einflug der in ihler Umwelt gegebenen Lebensbedingungeii. Die Entwicklung des Individuums yon der Eizelle zur vollendeten Form, zum artgemi~Ben Phaeno: (Johaniisen) oder Paratypus (Siemens), vollzieht sich also nicht IIur auf Grund vererbter Aiilage sondern zugleich unter der fortgesetzten Einwirkung sehr verschiedener ~uBerer Faktoren, die im Gegeiisatz zu jener nieht ein ffir allemal vorausbestimmt siiid, vielmehr groBen ,,Zu-f~lligkeiten" unterliegen. Nur insofern sind dieser 5uBeren Bewirkung Schranken gesetzt, als sie natfirlich nur das aus dem Organismus herausholen kanii w~hrend seiner Entwicklung, was Art uiid StSrke seiner art-und iiidividualgcmS/]en Reaktion auf allc solche Reizc m6glich ist.. Immer wird dicse t~eaktion ihrc physioh)gischcii Grenzcn haben, innerh~lb deren ein ,,norma]es" Individuum sich ent~qckeln kann, auBerhalb deren ca aber zur Bildung pathologischer Formcn oder zum Untcrgange kommt. Inwieweit dann bei krankhafter Entwicklung noch eine Fortpflanzung unter Erzeugung wieder normaler Frflchte mSglich ist cder es zur Entstehung fortpflaiizungsf~higcr ,,pathologischer Rassen" kommt, yon denen man jet zt haufiger in der menschlichen Konstitutionspathologic spricht, h~ingt yon der Schwere der Sch~digung ab. Will man experimentelle ~Beweise fiir die Wirku~g der ~ul3eren Lebensbedingungen auf die individuclle Entwicklung verlangen, so genflgt cs, aus ihrer ]~'tille v~elleicht bescndels im Hinblick auf unselc zu be spiechenden Untci~uchmTgcn die Versuche .FiscI~er81) und Sta~'~d-1))?i~cher, Transmutation dcr Sehmetterli~ge infc]ge Temperaturveranderungen. Exp('rimentelle Untersuehu~gen fiber die Phylogenese der Vanessen. Berlin 1895.-Experimentelle U~lteisuehmlgen fiber die Vererbung erworbener Eigenschaften. Allg. Zeitsehr. f. Entomel. 6/7. 1901/02.
239 man den dunkler gef~rbten DrfisonresL, wiihrend die iibrige Pars anterior yon glattem Bindegewebe gebildet wird. Ich mu$ in diesem Falle unentschieden Iassen, ob bei Gelegenheit irgendeiner friiheren Erkrankung ein embolischer Vorgang zu der ausgedehnten ischamischen ~Nekrose Veranlassung gegeben oder ob vielleicht eine gummSse Erkrankung dieses Resultat gehabt hatte. Die Anamnese geniigte nicht zur LSsung dieser Frage; ebenso gab sie auch keine Auskunft dariiber, ob der groge Vorderlappendefekt h'gendwelche Ausfallserscheinungen im Gefolg'e gehabt hatte. Fasse ich die Resultate meiner Untersuchung zusammen, so ergibt sich folgendes: 1. Embolische Prozesse sind in der ttypophysis nicht selten. Sie werden im Vorderlappen wie in der Neurohypophysis beobachtet. 2. In der BTeurohypophyse filhren Bakterienembolien zur Bildung kleiner Eiterherde. 3. Im Vorderlappen kSnnen Baktefienembolien zuai~chst reaktionslos bleiben, sonst fii_hren sie zur Bildung anamischer Infarkte. 4. Nicht bakterielle Embolien ftihren ira Vorderlappen zur BiIdung ani~mischer Infarkte. ' 5. Bei sehr ausgedehnter embolischer Schadigung kann es zu hochgradiger ZerstSrung des Organs und zu schweren Ausf~llserscheilm~gen kommen. 6. Die Gefal~e des Vorderlappens sind als funktionelle Endarterien anzusehen.
In meinem Aufsatz fiber die Pathologie der Thymusdrfise habe ich der Syphilis nur ganz kurz gedacht. Ieh konnte reich damals nicht zu der Uberzeugung bekennen, da~ es ff~r die Syphilis streng spezifische Veranderungen des Organs gebe, wobei ich namentlieh auch die sog. Duboisschen Abscesse im Auge hatte, abet betonte, dab ieh reich aus Mangel an Beobaehtungen nur zurfickhaltend gul]ern kSnne. Nunmehr vermag ich reich bestimmter fiber die Natur dieser ,,Abscesse" der Thymusdrfise auszusprechen, da ich im Laufe der letzten Jahre eine ganze Reihe einschlggiger F~lle untersuchen konnte, die in fiberzeugender Weise ein ]~ild yon der Entstehung der eigenartigen und vielumstrittenen Ver~nderungen geben. Ich empfinde es dabei in dieser Zeit notwendiger Beschrgnkxmg besonders angenehm, da~ ieh ganz von einem ngheren Eingehen auf die Literatur absehen und auf die eingehende Abhandhng des verdienstvollen Thymusforschers Ha mmar in Zieglers Beitr~gen fiber die mikroskopisehe Analyse der Thymus in einigen Fallen yon Lues eongenita verweisen kann, mit deren Ergebnissen ich fibrigens fast bis in alle Einzelheiten fibereinstimme. Beanstanden mSchte ieh nut, dal~ ttammar diesen Aufsatz als Beitrag zur Konstitutionsanatomic bezeichnet, weft er sich doch ausschlie~lich mit krankhaften Vergnderungen der Thymusdrfise besch~ftigt und man allzu leicht den Eindruck erhalten kSnnte, als habe Ha mmar sieh noeh nicht ganz freigemacht yon dem veralteten und falschen Begriff der ,,konst'tut onelmn Syphilis. In der grol]en Mehrzahl der ~tlle von Lues congenita finder man an der Thymusdrfise keine besonders auff~lligen Ver~nderungen. Ihr Verhalten entspricht aber nie der Norm. Je l~ngere Zeit nach der Geburt des Kindes verstrichen ist, um so deutlicher zeigt sich das Bfld der pathologischen Involution, wie wit ihm bei allen toxisch-infekti5sen Zustanden des Organismus und bei ungenfigendem Ern~hrungszustande zu begegnen gewohnt sind. Diese pathologische Involution --Verringerung des Organgewichtes, Verbreiterung und allm~hhche Sklerosierung des fibrSsen Gewebes zwischen den L~ppchen infolge Atrophie dieser besonders
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