Hintergrund: Eisen ist fÜr fast alle Lebewesen ein essenzielles Spurenelement. Als Zentralatom im HÄmoglobin und Myoglobin transportiert und speichert Eisen den Sauerstoff. Der Eisenstoffwechsel im Organismus wird normalerweise durch verschiedene Regelkreise strikt kontrolliert, da Eisen einerseits bei vielen Reaktionen eine wichtige Rolle spielt, andererseits aber auch giftig wirken kann. Zielsetzung: Erstellung eines systematischen Review zur klinischen Bedeutung von Eisen. Methoden: Systematische Analyse und Bewertung von Humanstudien (prospektive Doppelblindstudien, epidemiologische und retrospektive Studien, kurzfristige biochemische/hÄmatologische Studien («Surrogate Markers»)) der letzten 10 Jahre aus den gÄngigen elektronischen Datenbanken sowie der Angaben von Standardwerken und publizierten Monographien. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Eisen in Fleisch und MeeresfrÜchten ist am besten verwertbar. Ebenfalls reich an Eisen sind GemÜse und FrÜchte – dieses Eisen kann der KÖrper aber weniger gut aufnehmen und verarbeiten. Vitamin C und ZitronensÄure fÖrdern die Aufnahme von Eisen im Darm. Eine EisenÜberladung des Organismus fÜhrt mit der Zeit zur ZerstÖrung der betroffenen Organe (HÄmochromatose). Typische Folgen von Eisenspeicherkrankheiten sind Leberzirrhose oder eine Fibrose des Pankreas mit Diabetes mellitus. EisenmangelanÄmie ist die hÄufigste StÖrung des Eisenstoffwechsels. Die Therapie erfolgt in erster Linie durch die Beseitigung der Ursachen. Ausserdem mÜssen die Eisenspeicher des KÖrpers aufgefÜllt werden, in der Regel mit einer an Eisen reichen ErnÄhrung und EisenprÄparaten. Die unnÖtige Einnahme von Eisen kann eventuell EntzÜndungen oder Infektionen fÖrdern. EisenprÄparate sollten deshalb nur nach einer AbklÄrung und Verschreibung durch den Arzt eingenommen werden. Bei verschiedenen Erkrankungen wie Typ 2-Diabetes, Alzheimerdemenz oder Morbus Parkinson wird diskutiert, ob ein EisenÜberangebot Bedeutung haben kÖnnte; therapeutische Folgerungen lassen sich daraus (noch) nicht ableiten.
Hintergrund: DocosahexaensÄure (DHA) ist ein Endprodukt der von der Alpha-LinolensÄure abgeleiteten Omega-3-FettsÄuren. DHA Übt im Organismus verschiedene bedeutsame Funktionen aus. Zielsetzung: Erstellung eines systematischen Review zur klinischen Bedeutung von DHA und langkettigen Omega-3-FettsÄuren fÜr entzÜndliche und andere Erkrankungen. Methoden: Systematische Analyse und Bewertung von Humanstudien (prospektive Doppelblindstudien, epidemiologische und retrospektive Studien, kurzfristige biochemische/hÄmatologische Studien ("Surrogate Markers")) der letzten 10 Jahre aus den gÄngigen elektronischen Datenbanken sowie der Angaben von Standardwerken und publizierten Monographien. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei rheumatoider Arthritis kÖnnen relativ hohe Dosen von DHA bzw. langkettigen Omega-3-FettsÄuren (Über 3 g tÄglich) als Adjuvans die Anzahl schmerzhafter Gelenke und die Morgensteifigkeit reduzieren. Abgesehen von einer mÖglichen Erhaltung kognitiver Funktionen bzw. Schutzwirkung gegenÜber Alzheimer-Erkrankung sind bisher keine Überzeugenden Studien zu neuropsychiatrischen Indikationen vorhanden. In-vitro-Studien und Tierexperimente weisen darauf hin, dass Omega-3-FettsÄuren wahrscheinlich eine tumorhemmende Wirkung entfalten. Wenn die genÜgende Zufuhr von DHA und langkettigen Omega-3-FettsÄuren mit der Nahrung nicht gewÄhrleistet ist, kÖnnen Supplemente eingesetzt werden. Diabetiker und antikoagulierte Patienten sollten Supplemente mit langkettigen Omega-3-FettsÄuren nur nach RÜcksprache mit dem Arzt einnehmen.
Hintergrund: Vitamin C (AscorbinsÄure) ist ein wasserlÖsliches Vitamin, das an zahlreichen StoffwechselvorgÄngen im KÖrper beteiligt ist, wie zum Beispiel der Biosynthese von Kollagen und Bindegewebe. DarÜber hinaus zÄhlt Vitamin C zu den wichtigsten Antioxidanzien: Es schÜtzt Zellen und Gewebe vor der Oxidation durch freie Sauerstoffradikale. Zielsetzung: Erstellung eines systematischen Review zur klinischen Bedeutung von Vitamin C. Methoden: Systematische Analyse und Bewertung von Humanstudien (prospektive Doppelblindstudien, epidemiologische und retrospektive Studien, kurzfristige biochemische/hÄmatologische Studien («Surrogate Markers»)) der letzten 10 Jahre aus den gÄngigen elektronischen Datenbanken sowie der Angaben von Standardwerken und publizierten Monographien. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Ein schwerer Vitamin-C-Mangel fÜhrt zu Skorbut. Diese Vitaminmangelkrankheit kann infolge einer einseitigen ErnÄhrung, bei einem erhÖhten Vitaminbedarf oder als Folge bestimmter Erkrankungen auftreten. Typische Skorbut-Symptome sind ZahnfleischverÄnderungen und spontane Hautblutungen bzw. hyper-keratotische Haarfolikel mit umgebender HyperÄmie oder Blutungen. Einige kleine Studien weisen darauf hin, dass Vitamin C leicht blutdrucksenkend wirkt. Obwohl epidemiologische Daten darauf hindeuteten, ist noch nicht abschliessend geklÄrt, ob mit Vitamin C kardiovaskulÄren Erkrankungen oder Krebserkrankungen vorgebeugt werden kann. Das kardiovaskulÄre Sterblichkeitsrisiko ist bei hohen Vitamin-C-Spiegeln wahrscheinlich geringer, allerdings konnte bisher – trotz gross angelegter Studien – keine krebsschÜtzende Wirkung nachgewiesen werden. Dass ErkÄltungskrankheiten mit Vitamin C geheilt werden kÖnnen, wurde in neueren Studien widerlegt. Es gibt jedoch Hinweise auf eine vorbeugende und heilungsfÖrdernde Wirkung von Vitamin C bei Atemwegsinfekten bei Personen, die starkem physischem Stress (z.B. MarathonlÄufer) ausgesetzt sind. Bei hospitalisierten Patienten mit akuter Bronchitis oder LungenentzÜndung oder bei schwerkranken Patienten nach einer Operation konnte der Krankheitsverlauf durch Vitamin C positiv beeinflusst werden. Um zu klÄren, inwieweit durch Vitamin C Augenerkrankungen wie grauer Star oder Makuladegeneration beeinflusst werden kÖnnen, sind weitere Studien notwendig.
Hintergrund: Alle Zellen benÖtigen fÜr ihre Funktion eine ausgewogene Zufuhr von Mineralstoffen, darunter auch eine ganze Reihe von Spurenelementen. FÜr viele dieser Ionen besteht nur eine geringe SpeicherkapazitÄt im Organismus, so dass sie regelmÄssig zugefÜhrt werden mÜssen. Fragestellung: Beurteilung der prÄventiven und therapeutischen Bedeutung von Mineralstoffen und Spurenelementen im Kohlenhydratstoffwechsel. Methoden: Selektion (MEDLINE, Standardwerke und Monographien) und Analyse klinischer, experimenteller und pharmakologischer Studien. Ergebnisse: FÜr den Kohlenhydratstoffwechsel besonders wichtig ist ein ausgewogenes Na+/K+- und Ca2+/Mg2+-VerhÄltnis. Insbesondere die Magnesium-Versorgung sollte beachtet werden, wenn jemand an Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Beschwerden leidet. FÜr die Synthese, Speicherung und Funktion von Insulin ist Zn2+ besonders wichtig. Zudem scheint die Übertragung des Insulinsignals ins Zellinnere Über die Aktivierung der Insulin-Rezeptor-Tyrosinkinase durch ein Chromhaltiges Oligopeptid verstÄrkt zu werden. Erste Hinweise sprechen dafÜr, dass der Chromtransport gebunden an Transferrin erfolgt und somit der Chrom- und der Eisenhaushalt eng miteinander verknÜpft sind. Schlussfolgerungen: Diese enge VerknÜpfung von Stoffwechselwegen, die geschilderten analytischen Probleme und das verbreitete Vorkommen von Mineralstoffen in allen Nahrungsmitteln erschweren die DurchfÜhrung von klinischen Studien und deren Interpretation enorm. Trotzdem lassen sich auf dem Gebiet der Mineralstoffe einige interessante neue Aspekte ausmachen, die weiterzuverfolgen es sich lohnt, weil sie kÜnftig in der PrÄvention von Krankheiten Bedeutung erlangen kÖnnten.
Hintergrund: Der Begriff "Vitamin E" ist ein Oberbegriff fÜr mindestens sieben komplexe fettlÖsliche Vitamine, die unter dem Namen Tocopherole zusammengefasst werden. Tocopherole finden sich besonders in PflanzenÖlen, Weizenkeimen, BlattgemÜse, Eigelb und HÜlsenfrÜchten. Vitamin E ist das wichtigste fettlÖsliche Antioxidans im menschlichen KÖrper. Zielsetzung: Erstellung eines systematischen Review zur klinischen Bedeutung von Vitamin E. Methoden: Systematische Analyse und Bewertung von Humanstudien (prospektive Doppelblindstudien, epidemiologische und retrospektive Studien, kurzfristige biochemische/hÄmatologische Studien ("Surrogate Markers")) der letzten 10 Jahre aus den gÄngigen elektronischen Datenbanken sowie der Angaben von Standardwerken und publizierten Monographien. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Vitamin E verhindert die Verklumpung der BlutplÄttchen und reguliert die AktivitÄt von Enzymen, die an EntzÜndungsreaktionen beteiligt sind. Neuere gross angelegte Studien konnten nicht bestÄtigen, dass durch die Einnahme von Vitamin E das Risiko fÜr Herzkrankheiten oder Krebserkrankungen verringert werden kann. Eine allgemeine NahrungsergÄnzung mit Vitamin E wird deshalb nicht empfohlen. Ob Vitamin E Augenkrankheiten wie der altersbedingten Makuladegeneration oder dem grauen Star vorbeugen beziehungsweise den Krankheitsverlauf verzÖgern kann, lÄsst sich nach dem derzeitigen Stand des Wissens nicht schlÜssig beantworten. Hinweise auf andere Einsatzgebiete mÜssen noch durch grÖssere Studien bestÄtigt werden. Dazu gehÖrt der Einsatz von Vitamin E bei Patienten mit Arteriosklerose, nach Herztransplantation, bei Demenzen sowie bei spezifischen Nervenerkrankungen. Die Einnahme von Vitamin E in hohen Dosen sollte deshalb nur nach RÜcksprache mit dem Arzt erfolgen.
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