ZusammenfassungFür einen inklusiven Fachunterricht, der sonderpädagogische und fachdidaktische Ansätze zum Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen systematisch integriert, liegen bislang insbesondere in der Sekundarstufe kaum empirisch geprüfte Konzepte vor. Der Artikel stellt eine Pilotstudie zu einer Unterrichtseinheit zur Prozentrechnung vor, die mit vier Designprinzipien (verstehensorientierte Strukturierung auf mehreren Lernstufen, Darstellungsvernetzung, Sprachsensibilität und Sicherung der Zugänglichkeit) für den Unterricht in inklusiven Klassen konzipiert und realisiert wurde. Die Lernwirksamkeit der Einheit für alle Lernenden wurde in einem Prä-Post-Kontrollgruppendesign untersucht. Die Stichprobe bildeten insgesamt 259 Lernende in der Klassenstufe 7. Um die Interventionseffekte zu prüfen, wurden lineare hierarchische Regressionsanalysen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass das mathematische Vorwissen die Posttest-Ergebnisse für Prozentverständnis am stärksten voraussagt, der Faktor Treatment am zweitstärksten. Die Interventionsgruppe (n = 169) mit dem inklusiven Unterrichtskonzept erzielt signifikant höhere Lernzuwächse im Prozentverständnis als die Kontrollgruppe (n = 90) im herkömmlichen Prozentrechenunterricht mit dem regulären Schulbuch. Dieser Befund kann als erster Hinweis auf die Wirksamkeit des Unterrichtskonzepts interpretiert werden, so dass sich Anschlussstudien zur generellen und differenziellen Wirksamkeit lohnen, welche die methodischen Limitationen überwinden.
Auf der Basis kognitionspsychologischer und fachdidaktischer Perspektiven wird eine Wissensmatrix zur Bestimmung orthografischer Wissensstrukturen entwickelt, die zur Fest legung von Wissensinhalten und der Einordnung dieser in Wissensarten beitragen kann. Es wird deutlich, dass sowohl konzeptuelle als auch prozedurale Wissensinhalte nötig sind, um zu einem expliziten schriftsystematischen Verständnis der Wortschreibungen des Deutschen zu gelangen. Die Wissensmatrix hilft dabei herauszuarbeiten, welche fachwissenschaftlichen Wissensinhalte vorlie gen und in welcher Weise sie verknüpft werden müssen, um sachangemessenes Wissen über ortho grafische Strukturen des Deutschen aufzubauen.
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