Die Oxidation des 2 1/4Cr1Mo‐Stahls in oxidierenden He‐O2‐HCl‐Atmosphären bei 773 K wurde untersucht. Der Zusatz von HCl zu He‐O2‐Atmosphären führt zu stark beschleunigter Oxidation. Unter porösen und rissigen Oxidschichten bilden sich feste Chloride. Bei niedrigen HCl‐Drücken 0–1000 vppm bestimmt „aktive Oxidation”︁ den Korrosionsprozeß; d.h. Oxidation flüchtiger Chloride innerhalb der Oxidschicht. Bei höheren HCl‐Drücken 1000–3000 vppm erfolgt ein Übergang zum paralinearen Korrosionsverhalten, d.h. gleichzeitiges parabolisches Oxidwachstum und lineare Massenabnahme durch das Abdampfen von Chloriden.
Der Einfluß von gasförmigem HCl und Stickstoff auf die Hochtemperatur‐Korrosion in Atmosphären mit niedrigem Sauerstoffpartialdruck wurde untersucht.
Untersuchungen mit der Legierung Fe‐20Cr in He‐H2‐H2O‐HCl‐Atmosphären bei 1173 K unter Bedingungen, bei denen keine kondensierten Chloride gebildet werden, zeigten, daß gleichzeitig Wachstum von Cr2O3 und Abdampfen von CrCl2 erfolgt. Die Kinetik der Gesamtreaktion läßt sich durch Überlagerung eines parabolischen Zeitgesetzes für das Oxidwachstum mit einem linearen Zeitgesetz für die Abdiffusion des Chlorides in den Gasstrom beschreiben.
Beim Aufheizen der Proben in He‐H2‐H2O‐HCl bilden sich kondensierte Chloride, die die Haftung der Oxidschichten beeinträchtigen und Abplatzen beim Abkühlen verursachen. Voroxidation in H2‐H2O oder Aufheizen in getrocknetem Wasserstoff verhindern dies. Die Porosität von Cr2O3‐Schichten wird durch den Zusatz von HCl zur Gasatmosphäre nicht erhöht.
In N2‐H2‐H2O‐HCl‐Atmosphären ist die Oxidation und das Abdampfen beschleunigt gegenüber He‐H2‐H2O‐HCl‐Atmosphären. Die gebildeten Cr2O3‐Schichten sind grobkörnig und porös. Ursache der erhöhten Porosität ist die Keimbildung und das Wachstum von Chromnitriden im Anfangsstadium der Oxidation.
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