Barton u. Beranek: Reaktionsmechanismus der atmospharischen Korrosion der Metalle 377 seiner Basizitat etwaige saure Abbau-Produkte des Bindemittels durch Neutralisation unschadlich macht. Am besten verwendet man es in Mischung rnit Eisenglimmer oder anderen Pigmenten von plattchenformiger Struktur, die dank ihrer relativ grofien Oberflache eine ParallelLagerung der Bindemittel-Molekule und dementsprechend eine Verminderung des Quellvermijgens herbeifuhren konnen.Sind zusatzliche Anstriche erforderiich ?Mit Vorliebe werden zweckdienlich getonte BleiweiBDeckanstriche auch auf anodische Metall-Oberzuge aufgetragen, die aus dem vorerwahnten Grunde durch zusatzliche Schutzschichten verstarkt wcrden mussen. Aber auch die verstarkten Metalluberziige sind den jeweiligen Anforderungen nicht immer gewachsen. Man wird sie daher des iifteren durch massive Anoden aus Zink oder noch besser aus erprobten Magnesium-Legierungen ersetzen mussen, die bekanntlich bei richtiger Anordnung konstante Schutzstrome von relativ hoher Dichte liefern.Die naheliegende Frage, ob auch in solchen Fallen ein zusatzlicher Schutzanstrich empfohlen werden kann, ist 06 und eingehend erortert worden. Ihre Beantwortung ergibt sich aus der Tatsache, dad beispielsweise erdverlegte Stahlrohre in nicht isoliertem Zustand einen Schutzstrom von 10 bis 30 mA/mZ, bei Vorhandensein einer guten Isolierung jedoch einen solchen von nur 0,1 mA/mz benotigen 4). 1st also der zusatzliche Anstrich vollkommen intakt und ubt er eine gut isolierende Wirkung aus, so wird er den Verschleifi der kostbaren Metall-Anoden im Regelfalle erheblich vermindern. Eine ein-bis zweimalige Bleimennige-Grundierung wird dem Anstrich angesichts des hohen Wirkungsgrades der darin gebildeten Deckschichten hierbei stets zugute kommen.Die Geschwindigkeit der atmospharischen Korrosion wird bestimmt durch die gleichzeitige Einwirkung der uber einem Mindestwert liegenden lrritischen relativen Feuchte und der aggressiven Gase und IXmpfe (Schwefeldioxyd, Salzsaure und Chlor) (1 bis 5 ) .Die Bedeutung der kritischen Feuchte wurde in einer fruheren Arbeit im Zusammenhang mit den Adsorptionseigenschaften der festen Korrosionsprodukte erlautert. Es wurde gezeigt ( 5 bis 7), daB erst im Bereich oberhalb der kritischen Feuchte eine adsorbierte Wasserschicht vorhanden ist, welche die Fahigkeit besitzt, die aggressiven Gase aus der Atmosphare zu losen und dadurch beim Ablauf des elektrochemischen Vorganges wie ein Elektrolyt zu wirken. Weniger geklart war der Vorgang der Einwirkung der aggressiven Bestandteile der Atmosphare. Tomajov ( 2 ) nimmt an, dafi die gelosten aggressiven Bestandteile den Korrosionsvorgang vor allem durch die Erniedrigung des elektrischen Widerstandes der adsorbierten Schicht beeinflussen. Feitknecht (4) behandelte den Reaktionsmechanismus der atmospharischen Korrosion in Gegenwart von Salzsauredampf und fand einen wesentlichen Einflufi gebildeter fester Korrosionsprodukte auf die Korrosionsgeschwindigkeit. Da Schwefeldioxyd die haufigste Verunreinigung der Atmosphare ist (10-5 bis...
Bei Laborversuchen zur Klärung der Kinetik der aktiven Perioden des atmosphärischen Rostens wurde festgestellt: Bei Temperaturen
Kurzfassung Die atmospharische Korrosion von Stahl beginnt an einzelnen Punkten, deren Zahl langsam ansteigt, bis die Stahloberjlache mit einer Rostschicht bedeckt ist. Die anfangliche Verteilung der Korrosionspunkte scheint mit aktiven Sulfideinschliissen zusammenzuhangen (vor allem MnS). Die dabei entstehenden Mangansulfate werden hydrolysiert, wodurch Sch wefelsaure entsteht, die zur Bildung von Sulfatnestern fuhrt. Das darin entstehende Eisensulfat wird hydrolysiert, und diese Reaktion bestimmt die Ceschwindigkeit der Ausbreitung der Sulfatnester. Voraussetzung fur einen ein wandfreien Rostschutz ist die Beseitigung derartiger Sulfatnester, was nur durch Entfernen der Rostschicht (mechanisch oder durch Beizen) moglich ist; blo$es Abwaschen oder die Verwendung von Roststabilisatoren reichen dazu nich t aus.
The formation and propagation of sulphate nests in the corrosion products formed during atmospheric corrosion of steel is controlled to a large extend by the osmotic pressure within these nests. The same importance can be attributed to the composition of the FeOOH containing film covering the nests; as the FeOOH content increases the elasticity of the film is increased, too, so that the membrane is able to remain intact, i.e. without cracking even at increasing osmotic pressures in the nest. This behaviour improves the resistance of steel to atmospheric corrosion. These conditions are very important in particular with periodic wetting regimes. This mechanism also explains the effect of silicon which is incorporated in amorphous form in the corrosion products and thus improves the elasticity of the corrosion product membrane.
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