Es wird das thermische Verhalten von Zinnmonoxyd untersucht. Im festen Zustand ist SnO unbeständig und zerfällt infolge Disproportionierung in Sn und Sn3O4 nach der Gleichung: 4 SnO = Sn + Sn3O4. Dieser Zerfall wird ab etwa 400°C beobachtet, aber auch unterhalb dieser Temperatur dürfte SnO instabil sein. Im schmelzflüssigen Zustand ist dagegen SnO beständig; eine Schmelze der Zusammensetzung SnO wird erhalten, wenn man SnO‐ oder SnC2O4‐Pillen in einem auf ca. 1200°C erhitzten Ziegel einträgt. Die gleiche SnO‐Schmelze resultiert beim Einwerfen von Pillen aus einem Sn‐SnO2(1:1)‐Gemisch in den aufgeheizten Tiegel. Auch durch Reduktion von Zinndioxyd mit Kohlenstoff bei 1200°C kann SnO erhalten werden, da SnO2 primär zu SnO reduziert wird. Die Erstarrungstemperatur der SnO‐Schmelze wird zu 1040°C bestimmt. 1040°C ist gleichzeitig diejenige Temperatur, bei welcher beim Abkühlen die Disproportionierung gemäß: 4SnO → Sn + Sn3O4 erfolgt. SnO ist durch eine im Vergleich zu Zinn und Zinndioxyd große Flüchtigkeit ausgezeichnet. Der Siedepunkt wird größenordnungsgemäß zu 1700°C geschätzt. SnO reagiert oberhalb 1000°C mit SiO2 unter Bildung eines gelben Glases von Zinn(II)‐silikat; SiO2‐haltige Materialien werden daher von SnO angegriffen. Mit Al2O3 reagiert SnO bei kurzer Einwirkungszeit unterhalb 1600°C nicht, so daß für Versuche mit flüssigem SnO bei Temperaturen bis zu 1600°C Schiffchen und Tiegel aus Sinterkorund als Gefäßmaterial geeignet sind. Auf Grund der Versuchsergebnisse wird versucht, ein vorläufiges, schematisches Zustandsdiagramm des Systems Zinn‐Sauerstoff aufzustellen. Das thermische Verhalten von Zinnmonoxyd wird mit demjenigen der Monoxyde des Kohlenstoffs, Siliciums und Germaniums verglichen.
Geschmolzene AgCu‐Legierungen mit 0 bis mindestens etwa 30% Ag lassen sich bei 1230° durch Sauerstoff vollständig oxydieren, Bei mehr als 30% Ag in der Legierung verbleibt ein Ag‐reicher Regulus, neben der entstandenen Ag2OCu2O‐Schmelze. Der gleiche Zustand ergibt sich durch Dissoziation, wenn Gemische aus Ag2O und CuO auf 1230° erhitzt werden. Cu2O löst im geschmolzenem Zustand in Luft von Atmosphärendruck bis zu 44 Gew.% Ag2O. Der Schmelzpunkt von Cu2O wird hierdurch um etwa 170° erniedrigt.
Es wurde ein Verfahren entwickelt, geschmolzenes Aluminium und flüssige AlSi‐Legierungen mittels Durchleiten von Schwefeldampf ganz oder teilweise in die Sulfidform zu überführen. Aus den hierbei gemachten Beobachtungen wurden Schlußfolgerungen für die thermischen Eigenschaften der Aluminium‐ und Siliciumsulfide gezogen. Bei der Schwefelung entstehen primär Al2S3 und SiS2. Durch Einwirkung überschüssigen Metalles werden die Tri‐ bzw. Di‐Su fide zu Monosulfid reduziert. Hierbei ist die Umsetzung des Siliciums nur unvollkommen, da es sich im Gegensatz zum Aluminium im festen Zustande befindet. Bei Fehlen überschüssigen Metalles werden die niederen Sulfide zu ihren Endstufen aufgeschwefelt. In AlSi‐Legierungen wird zunächst das Aluminium geschwefelt, das Silicium dagegen erst, wenn es in einer Konzentration von mehr als 40 Molprozent in der Legierung enthalten ist. Die Al‐Sulfide sind unter atmosphärischem Druck bis 1600° C nicht flüchtig, während die Siliciumsulfide niedrige Siedepunkte haben und daher bei der Schwefelung von AlSi‐Schmelzen restlos aus der AlSi‐Schmelze verdampfen. Schmelz‐ und Siedepunkte der Al‐Sulfide: . Al und AlS bilden eine Mischungslücke, wobei der Fp von AlS durch etwas gelöstes Al auf 1070° erniedrigt wird. Bei 950° disproportioniert AlS zu Al + Al2S3. Schmelz‐ und Siedepunkte der Si‐Sulfide: . Disproportionierung von SiS zu Si + SiS2.
Auf Grund der Ergebnisse von Schmelzversuchen wurde das ternäre Zustandsdiagramm Na2SNa2ONa2SO4 einschließlich seiner binären Randsysteme aufgestellt. Die binären Randsysteme stellen einfach eutektische Systeme dar; dementsprechend weist das Gesamtsystem auch eutektische Erstarrung (620°C) auf.
Schmelzdiagramme der Systeme CoO2, CoS, CoSCoO, CoSFeS, CoOFeS, FeOCoS, CoOSiO2. In den flüssigen Schmelzen des Systems CoFeSO2 ist das Kobalt unabhängig von der Art der Ausgangsstoffe bei mehr als 20 Mol‐% O2 in der Schmelze als flüssiges CoO‐Molekül enthalten. Unterhalb 20 Mol‐% O2 ergibt sich FeS + CoO = FeO + CoS. Das Orthosilicat, 2 CoO · SiO2, kristallisiert wie Fayalith. CoS ergibt mit Überschuß von Cu2O metallisches Kupfer.
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