Zusammenfassung In zwei Stoffwechsel‐ und einem Wachstumsversuch mit kastrierten männlichen Schweinen wurde die Möglichkeit der Aufwertung praxisnaher Futterrationen mit synthetischem Lysin und Methionin untersucht. Unter Berücksichtigung eines Teiles der bereits recht umfangreichen Literatur und der eigenen Untersuchungsergebnisse sind folgende Befunde und Schlußfolgerungen hervorzuheben: Eine Futtermischung auf Getreidebasis, ergänzt mit proteingleichen Mengen von Fischmehl und Sojaextraktionsschrot, war bei verminderter Proteinkonzentration durch Lysingaben erheblich aufzuwerten, während zusätzlich verabfolgtes Methionin ohne Wirkung blieb. Futtermischungen auf Getreidebasis mit praxisüblichen Proteinanteilen tierischer Herkunft lassen sich in der Regel durch eine Methioninergänzung nicht aufwerten. Fischmehl ließ sich bei Ergänzung der Futtermischung durch Lysin und Methionin sowohl bei hoher als auch bei niedriger Proteinkonzentration vorteilhaft durch Erdnußextraktionsschrot ersetzen. Rein vegetabile Rationen sollten bei Verwendung synthetischer Aminosäuren aus Sicherheitsgründen mit einem Gemisch beider Aminosäuren erganzt werden. Die Absetzung der Aminosäurenergänzung ab 58 kg Gewicht der Tiere erwies sich bei der Kombination von Fischmehl ‐ Sojaschrot sowohl bei hoher als auch bei niedriger Proteinkonzentration als möglich. Die mit der Kombination Erdnußschrot ‐ Sojaschrot gefütterten Gruppen reagierten dagegen unterschiedlich. Während die mit hoher Proteinkonzentration geführte Gruppe mit höchsten Gewichtszunahmen antwortete und die beste Schlachtqualität erbrachte, blieb die mit geringerer Proteinmenge versorgte Gruppe deutlich zurück und erzielte eine sehr schlechte Schlachtqualität. Für die Beurteilung der Aminosäurenwirkung war der jugendliche N‐Ansatz ein sehr zuverlässiges Mittel. Zwischen diesem Kriterium und der Schlachtqualität bei 90 kg Lebendgewicht zeigte sich eine enge Korrelation. Der Ausdruck „N‐Bilanz‐%” (N‐Bilanz in Prozent der N‐Einnahme) erwies sich zur Beurteilung der Aminosäurenergänzungswirkung besser geeignet als der auf den verdaulichen Stickstoff bezogene Ansatzkoeffizient. Am wenigsten geeignet ist der auf den resorbierten Stickstoff bezogene, den N‐Erhaltungsbedarf berücksichtigende Ansatzkoeffizient.
Zusammenfassung Zur Bestimmung der Qualitätsdifferenzen von Proteinen, wie sie bei Futtermitteln pflanzlicher Herkunft unter dem Einfluß der Stickstoffdüngung und verschiedener anderer Anbaubedingungen auftreten können, ist eine hohe Empfindlichkeit der Untersuchungsmethode Voraussetzung. Durch Modifikationen des Thomas/Mitchell‐Verfahrens zur biologischen Bestimmung des Proteinwertes, insbesondere durch die Verwendung sehr junger und gleichaltriger Schweine mit einem Durchschnittsgewicht von 19 kg, wurde die Möglichkeit des Nachweises soldier düngungsbedingter Qualitätsdifferenzen geschaffen.
Zusammenfassung (2. und 3. Mitteilung) Ausgedehnte Studien auf dem Gebiete der Pflanzenernährung ließien eine erhebliche anbau‐ und düngungsbedingte Beeinflubåkeit der Proteinzusammensetzung von Pflanzenteilen, insbesondere von Getreidecaryopsen, erkennen, deren Relevanz für die Ernährung der landwirtschaftlichen Nutztiere aus Mangel an entsprechenden Experimenten nahezu unbekannt blieb. In den vorliegenden Untersuchungen war unter Beteiligung mehrerer Pflanzenbauinstitute die Frage zu klären, ob auch unter natürlichen Wachstumsbedingungen (Feldanbau) die aus Gefäß‐Düngungsversuchen bei Getreide bekannten Veränderungen der Proteinqualität auftreten und im Ernährungsversuch mit Nutztieren erfaßbar sind. Als entscheidendes Kriterium zur Beurteilung der Proteinqualität wurden die im biologischen Test nach dem modifizierten Thomas/Mitchell‐Verfahren aus dem N‐Stoffwechsel junger Schweine abgeleiteten Parameter (BW, PPW) verwendet und Stoffwechselversuche mit Ratten parallel geführt. Aus den eigenen Untersuchungen und denen der Anbauinstitute ließen sich folgende Ergebnisse formulieren: An einer Gesamtzahl von 37 Düngungs‐ und Standortvarianten von Winter‐ und Sommerweizen, Sommergerste und zwei Hafersorten waren bei den nicht und mit maximal 90 kg N/ha gedüngten Extremproben keine signifikanten Veränderungen der Aminosäurenrelationen festzustellen. Die Stickstoffdüngung steigerte den Proteingehalt bei jeder Getreideart um maximal bis 19%. Aus den analytischen Untersuchungen mußte somit auf eine Qualitätskonstanz des Gesamtproteins bei ansteigender Quantität geschlossen werden. Im biologischen Untersuchungsverfahren mit Schweinen dagegen ließen Winter‐ und Sommerweizen mit steigender N‐Düngung (maximal 90 bzw. 75 kg N/ha) eine erhebliche Qualitätsdepression des Proteins (40 bzw. 20% PPW) erkennen, die bei konstanten Kornerträgen höher war. Sommerweizen zeigte allgemein eine bessere Proteinqualität als Winterweizen. Die mit maximal 60 kg N/ha gedüngten Sommergersten ließen mit wenigen Ausnahmen keine düngungsbedingten Qualitätsveränderungen erkennen. Es ergab sich jedoch eine deutliche Abstufung der Standorte, wobei auf den Standorten mit höheren Kornerträgen und Proteingehalten eine schlechtere biologische Proteinqualität resultierte. Im Gegensatz zu Weizen und Gerste zeigten zwei Hafersorten nach steigenden Stickstoffdüngergaben bzw. mit steigendem Kornproteingehalt eine Verbesserung der Proteinqualität. Die Kontinuität dieser Erscheinung wurde lediglich bei verminderter Phosphordüngung unterbrochen. Aus der Gegenüberstellung chemisch‐analytischer und biologischer Kriterien der Proteinqualität ließen sich keine Beziehungen beider Beurteilungsmethoden erkennen. Aus der Analyse essentieller und nichtessentieller Aminosäuren waren damit keine zutreffenden Voraussagen auf die im Tierversuch zu erwartenden Ergebnisse abzuleiten. Aus den in Tierversuchen ermittelten Befunden wird gefolgert, daß den beobachteten düngungsbedingten Qualitätsänderungen bisher noch unbekannte Faktoren zugrunde liegen müssen, die sich bei ...
Zusammenfassung Aus Schweine‐ und Rattenstoffwechselversuchen ermittelte biologische Proteinwerte wurden in der vorliegenden Arbeit einer Auswertung im Hinblick auf die Vergleichbarkeit beider Tierspecies unterzogen. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse und der einschlägigen Literatur ergeben sich zur Frage der Konvertierbarkeit biologischer Proteinwerte bzw. der Ansprüche an die Proteinqualität der Nahrung nachstehende Schlußfolgerungen: Die wesentliche Voraussetzung der Übertragung von an Ratten erzielten Daten des produktiven (PPW) oder biologischen Proteinwertes (BW) auf das Schwein ‐ ein analoger Bedarf für das Muster der essentiellen Aminosäuren ‐ ist nicht gegeben. Beide Tierarten unterscheiden sich hinsichtlich der Bedarfsrelationen für die Eck‐Aminosäuren Lysin/Methionin in stärkerem Ausmaß. Im Gegensatz zum Schwein konnte die Ratte eine Differenzierung des Proteinwertes der Getreidearten Weizen, Gerste und Hafer nicht nachweisen. Bei düngungsbedingten Qualitätsdifferenzen innerhalb einer Getreideart bestand nur teilweise Übereinstimmung beider Tierarten. Das Ausmaß dieser Differenzen wurde sehr unterschiedlich wiedergegeben. Bei vergleichbarer Tierzahl/Versuchsgruppe und Proteinwerten gleichen Niveaus ist die Variabilität des PPW und BW bei Ratte und Schwein nicht unterschiedlich. Sowohl Ratten‐ als auch Schweinestoffwechselversuche ergeben bei zeitlich synchroner Versuchsdurchführung eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Mittelwerte des PPW und BW.
Zusammenfassung In einem Wachstumsversuch mit Mastschweinen moderner Zuchtrichtung im Gewichts‐abschnitt von 60–100 kg und in drei Stoffwechselversuchen mit jüngeren Tieren (ab 20 kg) wurde die Einsatzmöglichkeit von Gerste als einziger Proteinquelle oder Gerste erganzt mit Aminosäuren untersucht. Dabei ließen sich folgende Ergebnisse erzielen: Gerste als einzige Proteinquelle in der Futterration ist für ältere Mastschweine ebensowenig geeignet wie für jüngere. Im Gewichtsabschnitt von 60–100 kg betrug die tägliche Gewichtszunahme der Tiere 640 g oder 89 % der mit handelsüblichem Fertigfutter (Kontrollmischung) erzielten, der Futteraufwand pro kg Gewichtszunahme 4,640 kg (relativ 117%) und der Gesamtnährstoffaufwand 3,113 kg/kg Gewichtszunahme (relativ 110%). Es wurde zum Teil mehrtägige Futterverweigerung festgestellt. Bei der Schlachtung hatten die Tiere eine Kotelettfläche von 31,55 cm2 = 7,03 cm2 weniger als die Kontrollgruppe. Eine Zulage von 0,432 bis 0,47 % der Ration L‐Lysin‐HCL und 0,084 bis 0,092 % DL‐Methionin verbesserte die Mastleistungen, Schlachtqualität und N‐Bilanzen erheblich. Im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Fertigfutter (eingeklammerte Werte) ergaben sich folgende Leistungen: tägliche Gewichtszunahme = 729 g (716 g), Futteraufwand = 4,002 kg/kg Gewichtszunahme (3,973 kg), Aufwand an ver‐daulichem Eiweiß = 379 g/kg (497 g), Gesamtnährstoffaufwand = 2,682 kg (2,821 kg). Bei gleich hoher Gesamtnährstoffzufuhr an alle Gruppen wurden die Kontrollgruppe und die nur mit Gerste gefütterte Gruppe wie folgt übertroffen: Gewichtszunahme pro Tag = 871 g (650 g/667 g), Futteraufwand/kg Gewichtszunahme = 3,52 kg (4,45 kg/4,65 kg). Die bei der Schlachtung gefundene Kotelettfläche hatte mit 38,51 cm2 das gleiche Ausmaß wie die der Kontrollgruppe. N‐Bilanzversuche mit jüngeren Tieren zeigten eine deutliche qualitative Überlegenheit der mit Lysin und Methionin ergänzten Gerstenration auch über die Kontrollgruppe (N‐Ausnutzung = 35 bzw. 31,3 %). Eine vor allem mit Lysin ergänzte reine Gerstenration ist damit vom Standpunkt der qualitativen und quantitativen Proteinversorgung älterer Mastschweine als gut geeignet anzusehen.s Die in der Kontrollfuttermischung vorliegenden Überschüsse an essentiellen Aminosäuren spielen keine schädliche Rolle. Bei Zulage zur Mischung von Gerste + Lysin und Methionin werden sie ohne spezifische Ergänzungswirkung wie ein hochwertiges Eiweißfuttermittel verwertet. Alle Aminosäurenzulagen übten einen positiven Einfluß auf den Geschmack der Gerstenration bzw. auf die Verzehrsbereitschaft der Tiere aus.
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