Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund und Fragestellung: Die allergische Rhinitis ist die häufigste atopische Erkrankung, ihre Prävalenz scheint stetig zuzunehmen. Wie bei anderen chronischen Erkrankungen ist ein Einfluss psychischer Faktoren auf das Krankheitsgeschehen wahrscheinlich. Methode: Die vorliegende Übersichtsarbeit stellt Befunde aus 70 Jahren Forschung zur Psychologie der allergischen Rhinitis zusammen. Diese werden in ein Gliederungsraster integriert, das die Einordnung biopsychosozialer Bedingungsfaktoren erlaubt und die Manifestation auf verschiedenen Verhaltens- und Erlebensebenen berücksichtigt. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Krankheitsverhalten, Laienstörungskonzepte, Neurotizismus und psychophysiologische Stressreaktivität stellen psychologische Aspekte dar, die zur Chronizität der Erkrankung und zur subjektiven Beeinträchtigung beitragen. Es besteht in diesem Bereich noch erheblicher Forschungsbedarf.
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Multiple Chemische Sensitivität (MCS) ist ein Syndrom mit organisch unerklärbaren Beschwerden, die von den Betroffenen auf niedrig dosierte Umweltschadstoffe attribuiert werden. Eine Risikogruppe für MCS stellen Probanden (Pbn) mit selbstberichteter Chemischer Sensitivität (CS) dar. Fragestellung: Sind eher toxikogene oder eher psychogene Faktoren für den Bericht von MCS-Beschwerden entscheidend? Methode: Fragebogenuntersuchung an 309 Studierenden, die sich in einem mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) belasteten Universitätsgebäude aufhielten; Querschnittstudie. Ergebnisse: Während Expositionsdauer und MCS-Syndrom nicht korrelierten, lieferten psychologische Variablen (umweltbezogene Gefährdungskognitionen, Krankheitsangst, habituelle Sorgen und Absorption) hingegen einen signifikanten Beitrag zur Vorhersage des MCS-Syndroms. Nur Pbn mit CS, aber nicht jene ohne CS, berichteten nach Aktivierung eines “Schadstoffbelastungs-Schemas“ vermehrt MCS-Beschwerden. Schlussfolgerungen: Nach den Ergebnissen dieser Querschnittsuntersuchung und anderer Studien scheinen kognitive und andere psychologische Faktoren eine bedeutsame Rolle bei der Entstehung und Aufrechtung dieses Syndroms zu spielen.
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