Zur programmatischen Idee der ReiheIn allen Gesellschaften (zu allen Zeit und allerorten) werden irgendwelche kulturellen Rahmenbedingungen des Erlebens vorproduziert und vororganisiert, die den Menschen außergewöhnliche Erlebnisse bzw. außeralltägliche Erlebnisqualitäten in Aussicht stellen: ritualisierte Erlebnisprogramme in bedeutungsträchtigen Erlebnisräumen zu sinngeladenen Erlebniszeiten für symbolische Erlebnisgemeinschaften. Der Eintritt in dergestalt zugleich "besonderte" und sozial approbierte Erlebniswelten soll die Relevanzstrukturen der alltäglichen Wirklichkeit -zumindest partiell und in der Regel vorübergehend -aufheben, zur mentalen (Neu-)Orientierung und sozialen (Selbst-)Verortung veranlassen und dergestalt typischerweise mittelbar dazu beitragen, gesellschaftliche Vollzugs-und Verkehrsformen zu erproben oder zu bestätigen. Erlebniswelten können also sowohl der "Zerstreuung" dienen als auch "Fluchtmöglichkeiten" bereitstellen. Sie können aber auch "Visionen" eröffnen. Und sie können ebenso "(Um-)Erziehung" bezwecken. Ihre empirischen Erscheinungsweisen und Ausdrucksformen sind dementsprechend vielfältig: Sie reichen von "unterhaltsamen" Medienformaten über Shopping Malls und Erlebnisparks bis zu Extremsport-und Abenteuerreise-Angeboten, von alternativen und exklusiven Lebensformen wie Kloster-und Geheimgesellschaften über Science Centers, Schützenclubs, Gesangsvereine, Jugendszenen und Hoch-, Avantgarde-und Trivialkultur-Ereignisse bis hin zu "Zwangserlebniswelten" wie Gefängnisse, Pflegeheime und psychiatrische Anstalten. Die Reihe "Erlebniswelten" versammelt -sowohl gegenwartsbezogene als auch historische -materiale Studien, die sich der Beschreibung und Analyse solcher "herausgehobener" sozialer Konstruktionen widmen.
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