Auf der letzten Tagung der Mittelrheinischen Chirurgenvereinigung vor dem Kriege konnte ich tiber 4Ffille yon Wirbeltumoren berichten, die durch die Art ihres Wachstums besonderes lnteresse beanspruchten. Es handelte sich dabei um e• Sark.ome und Fibrome, die, wie auch die Literatur zeigt, zum Tall yon aul3en durch die Intervertebrall6cher in den Rtickenmarkskanal einwachsen und K.ompressionserscheinungen yon seiten des Rfickenmarks hervorrufen, zum Tefl vom Rtickenmarkskanal nach auBen durchbrechen und im hinteren Mediastinum und nach dem Rticken zu groBe Geschwtflste entstehen lassen. --Heute m6chte ich Ihnen kurz fiber 2 Ffille berichten, bei denen die Ausbreitung der Erkrankung ~ihnliche Wege eiugeschlagen hat, nur, dab es sich dabei nicht um Tumoren, sondern um andersartige Prozesse handelte, die aber wohl auch in mancher Richtung ein Interesse beanspruchen. Der erste Fall betrifft einen 46j/ihrigen Mann, der friiher immer gesund gewesen war. Seit I916 wiederholt einige Tage dauernde Schw~che in beiden Beinen, die sich dann wieder verliert. April I9Ig Schwfiche beim Gehen so stark, dab Patient 6fters hinf/illt. Taubes Gefiihl und Ameisenlaufen in den Beinen, bald wird das Gehen unm6glich. Pfingsten I918 trat Blasenschw/iche auf, die in ihrer Intensit/it wechselnd bleibt. Nach ziemlieh schwankendem Verlauf im Miirz I9I 9 Aufnahme in die med. Klinik in Marburg. Hier wird eine spastische Paraplegie beider Beine, Blasen-und Mastdarml/ihmung festgestellt.Der 3. Brustwirbel-Dornfortsatz springt leicht hervor und ist druckempfindlich. In der linken Supraclavikulargrube eine kissenartige VorwSlbung, man fiihlt in der i) Vortrag, auszugsweise gehalten auf der Sitzung der mittelrheinischen Chirurgen-Vereinigung in Freiburg am 3o: Juli 192o.
AI6 l'seudaldlrose Bezeichnet man einc infolgc xc-r~eI k, demuti~er ~t6run~en, am hii;ufigsten infolge yon \:erletzun~en entstandene K ontim~ltiits-unterb~cchung eine~ ]r die nieht kon.~olidiert, sor, dern uuter Beibebaltung Mmormer ]3ewegliehkeit zu einem Dauerzustand geworden ist. ()b dabei ein ~rOBerer l(ominuitiitsdefekt im /~2nochen tx,steht ~ier nicht, ist fiir den Begriff der I~seud~uth,o~e aleieh)ffltig. Erst weml die tlegener~tionsvor-g~nge am Ortc der Fraktur zum Ab~chlu[3 geko,nmen si~:d, da~f yon einer Pseuda~throse gesproehen wcrden, im I_Tnterschied zur ..verz6fferten Kon-~olidie~ung", }• der die Vorgiinge m)eh Jill Flusse sind. mM ein Festwerden der beweglichen Kno(.q~enteih~ noch m6/tk'h ist. l_ ag eim~ derattia'e Tremmn~ klinisch nieht immer lcieht ist. mul3 zugegeben wel(h:n, denn nicht setten Leobaehtet m,~n Fiille, bei denen 3Ionat iiber 3[ona.t vergeht, ohne dM" die I"r~,kt.m' fest whd. trod 1~i denel: (ta.nn dt~eh noch-oft innerhalb ~berrasehend km'zer Zeit-eine fe.-te Ver,.,inigung de.r' ~loehenfragmeute erfolgt. Das kann infolge geeigneter theraI)eut!scher 3[aBnahmen eintreten, e~ kommt aber a.ueh bei gleiehm:~Biger Fo~tft~hrm~g ~chon l~ngere Zeig erfolglos angewandter l:Iehandlungsmethoden vor. und es unterliegt wohl keinem Zweifel, dab eln gut Tell der mit den versehieden.-.ten Verfahren erzielten ,,Erfolge" nicht, diesen Veifi~hren. sondern der spontan sieh bessernde n Heilungs-~endenz soleher Fr~ktmen zuzusc.hreihen ist. Die Ursaehe derartiger unerwartetoer ]lesserungen entzieht sieh oft mlserer Erkenntnis. Eine Bes~:ermlg der Ernahrun~sbedingungen fiir (lie N_noehenenden, ein of 1; ztm~[chsg ganz unbedeutender fiJr die KMhtsbildtmg giinstiger Ansehlul3 des zentralen an das periphere Fragment, die geeigmete flmktionelle Inanspruchn~hnm diirften bier ~msm~hlaggebeud sein. Weder die seit der Ent.~tehung der Frak~ur verflossene Zeit,-noeh naeh :~;~ JM~ren und sp~iter k/hmen solche I~mchenbrtiehc fes~ werden-noeh die ()b:~r die Pse~darthrosen der lange~ Extrcmitgtenknocbon nach Sclmgfr:~ktur~,n. 231 ldinisehe Beurteihmg der zunehmenden Festigkeit k6nnen denmach einen sicheren Anhaltspunkt, daffir geben, ob in solehen FS.llen noch eine Heilung der Fraktur zu erwarten ist oder ob bereits ein Dauerzustand, eine Pseudarthrose vortiegg. .Den zuverlS.ssigsten AufsehluI3 gib~ noeh d~s tlSntgenbitd. Normalerweise sight man bei wiederholten 1R6ntgenaufnahmen die die Frakturenden t, inhtillenden und verbindenden Kallusw61kehen immer dichter, und zw:zr gleiehm:/~gig dichter werden, bis sic eine feste Knoettenbrtieke zwi.-.chen den Fragment,~.n bilden. In der Folgezeit t.ritt im Kallus eine der funktionellen Inanspruehnahme entspreehende Struktu~'ierung auf. Bei der verzSgerten Konsolidierung spielen sigh die Vorg'ange langsamer trod unrgelmiigiger ab, der Kallus wird nur an einzelnen Stellen diehter, an anderen bleibt er dtinn, durehsieh~ig, oder er kann aueh infolge mangelhafter K.Mkablagerung auf dem R6ntgenbilde w)llkommen oder fast wfllkommen m~siehtbar bleit~,n. Nieh~ selten fin(let man den Brue...
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