Es wird die tribochemische Zersetzung von Alkali‐Bromaten und ‐Nitraten untersucht und mit den entsprechenden thermisch ausgelösten Reaktionen verglichen. Auf Grund thermodynamischer Betrachtungen wird der Schluß gezogen, daß die durch tribomechanische Bearbeitung ausgelöste Zersetzung vorwiegend durch das Triboplasma stimuliert wird.
Es wurde die Kinetik der Ni(CO)4‐Bildung und die sensibilisierende Wirkung von H2S auf die Bildungsreaktion bei tribomechanischer Anregung des Nickels von 90–400°K untersucht. Unter Normalbedingungen liegen ein tribochemischer und ein thermischer Reaktionsanteil nebeneinander vor. Das Verhältnis beider Reaktionsanteile hängt in starkem Maße von der Temperatur, von der Intensität der mechanischen Bearbeitung und von den katalytischen Einflässen ab. Bei Temperaturen der flässigen Luft verläuft die Reaktion rein tribochemisch. Unterhalb von ≈︁ −35°C wurde fär die Bildung von Nickelcarbonyl ein negativer Temperaturkoeffizient gefunden. Es konnte gezeigt werden, daß fär die tribochemische Reaktion die Reaktionsordnung Null und der Wert Null fär die scheinbare Aktivierungsenergie charakteristisch sind. H2S sensibilisiert nur den thermischen Reaktionsanteil. Fär die tribochemische Umsetzung konnte die Temperatur als reaktionsauslösender Faktor ausgeschlossen werden.
Natürliche apatitische Phosphate werden durch mechanische Aktivierung in ihrer Gitterstruktur stark gestört, bei hohen Energiekonzentrationen in der Planetenmühle bis zum röntgenamorphen Zustand. Die auftretenden strukturellen Änderungen werden mit röntgenographischen und infrarotspektroskopischen Methoden untersucht. Die mechanisch aktivierten apatitischen Phosphate zeigen mit steigendem Aktivierungsgrad eine zunehmende Löslichkeit als Folge der strukturellen Änderungen.
Die Nickelcarbonylbildung läuft an Gitterbereichen mit erhöhter Fehlordnung, z. B. an Korngrenzen oder mechanisch deformierten Stellen, beschleunigt ab. Unter Einwirkung von CO lassen sich durch Gasätzung Kristallorientierungen und Korngrenzen sichtbar machen. Mit Hilfe kinetischer und thermodynamischer Messungen wird die überschüssige freie Enthalpie tribomechanisch beanspruchter Gitterbereiche bestimmt und der Einfluß des Aktivitätszustandes des verformten Festkörpers auf die Geschwindigkeit der Nickelcarbonylbildung untersucht. Während des Beanspruchungsvorganges treten energetisch instabile Zustände auf, deren Aktivität die der eingefrorenen irreversiblen Gitterstörungen nach Unterbrechung der Bearbeitung noch übertrifft. Auf die technische Bedeutung dieser Prozesse wird hingewiesen.
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.