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In dem Beitrag wird am Beispiel des Hauses Oud in der Weißenhofsiedlung aufgezeigt, welche innovativen Konstruktionen und Bautechniken, basierend auf dem Kenntnisstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts, von den Avantgardisten des Neuen Bauens erprobt und entwickelt wurden. Aufgrund von fehlenden Erfahrungen mit den neuen Baustoffen und -techniken führte dies unweigerlich zu bauphysikalischen Schwachstellen, die wiederum Innovationen in der bis dato noch in den Kinderschuhen befindlichen Forschungsdisziplin "Bauphysik" vorantrieben. Aus den Erkenntnissen des historischen Bauhauses ableitend, wird der Blick weiter auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und die daraus resultierenden notwendigen bauphysikalischen Anforderungen und Anpassungen im Bauwesen gerichtet. Damit werden Entwicklungsschritte für den Wärme- und Feuchteschutz im Wandel der Zeit für gestern, heute und morgen illustriert und diskutiert. Diese Metadaten wurden zur Verfügung gestellt von der Literaturdatenbank RSWB®plus
Während aktuell das Neue Europäische Bauhaus mit einer interdisziplinären Ausrichtung die zukünftige Gestaltung unserer Lebens‐ und Bauweisen in den Blickpunkt rückt, fielen vor wenigen Jahren zwei Jubiläen zusammen. 100 Jahre waren seit der Bauhaus‐Gründung vergangen und 90 Jahre seit der Gründung eines der ersten Forschungsinstitute mit dem Schwerpunkt Bauphysik. Natürlich trennt beide Institutionen nicht nur ein 10‐jähriger „Altersunterschied”. Mit dem historisch einzigartigen Bauhaus ist die anfangs sehr kleine Stuttgarter Gruppe bauphysikalischer Enthusiasten nicht zu vergleichen. Rückblickend lassen sich aber Ähnlichkeiten der Motive beider Initiativen konstatieren und es ist anzunehmen, dass beim „Neuen Bauen” von Anfang an auch Überlegungen in den Entwurfsprozess einflossen, die der Bauphysik zentrale Fragestellungen und wichtige Impulse mit auf den Weg gaben. Diese Beziehung zwischen Bauhaus und Bauphysik wird am Beispiel des Reihenhauses Oud in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart untersucht.Die Ergebnisse zeigen, dass die Bausubstanz im Reihenhaus Oud eine deutlich schlankere Konstruktion als Vergleichsbauten seiner Zeit aufwies. Die daraus resultierenden bauphysikalischen Auswirkungen, mit Fokus auf den Wärme‐, Feuchte‐ und Schallschutz, werden analysiert. In Summe stellte das Haus Oud einen wertvollen Beitrag zur Erforschung und Weiterentwicklung von kostengünstigen, innovativen Wohnformen dar und war prägend für zukünftige Bauprozesse bis in die Gegenwart.
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