Zusammenfassung
Der Artikel macht der Systemtheorie den Vorschlag, Gewalt als einen dislozierten Effekt aufzufassen. Gewalt ereignet sich nicht in sozialen Systemen oder wird ausschließlich im Erleben psychischer Systeme erlitten. Gewalt entzieht sich von einem System ins andere. Dieses Sich-Entziehen ist konstitutiv für Gewalt. Dadurch wird es möglich, Gewalt einerseits als Einwirkung auf psychische Systeme beschreiben zu können und anderseits Spuren der Gewalt in der Rigidität von Indikationen und Distinktionen im kommunikativen Vollzug zu identifizieren. Im ersten Schritt wird Gewalt als Effekt einer Dislokation präsentiert. In einem zweiten Schritt wird die Spur der Gewalt in das Ereignis der Kommunikation eingelagert. Im dritten Schritt wird ein Gewaltbegriff am Begriff der differantiellen Kontamination entwickelt. Die daraus folgenden Einschränkungen dessen, was artikuliert werden kann, diszipliniert psychische Systeme auf eine bestimmte Weise zu kommunizieren und schreibt so die Wirkung von Gewalt in die Operabilität psychischer Systeme ein.
Zusammenfassung
Im Folgenden werden Operationen sozialer Systeme als Vollzug von différance (Derrida) aufgefasst. Um das zu plausibilisieren, muss die Interpretation der Laws of Form (Spencer-Brown) seitens Luhmann zurückgewiesen werden. Das erfolgt, indem davon ausgegangen wird, dass eine Indikation statt notwendig eine Distinktion zu vollziehen, eine Unbestimmtheit produziert. Die Stabilität von Zwei-Seiten-Formen wird erst durch die Wiederholung einer sie herstellenden Gewalt produziert. In einem ersten Schritt werden die Laws of Form als eine Abfolge von Befehlen im Medium des Visuell-Simultanen rekonstruiert und die Übertragung Luhmanns auf sequenziell vollzogene Kommunikationsereignisse zurückgewiesen (I). Dadurch wird es möglich, différance als konstitutive Unbestimmtheit sozialer Operationen zu markieren (II). Die Einschränkung der radikalen Unbestimmtheit der différance in Zwei-Seiten-Formen wird mit der Operation der Kompensation nachvollzogen und als epistemic violence (Spivak) markiert (III). Diese Gewalt gewinnt ihre Autorität maßgeblich aus der Wiederholung (IV). Die Unterbrechung dieser Wiederholung kann durch Kritik gelingen. Der Beitrag schließt, indem er der Systemtheorie der Kritik den Vorschlag macht, Kritik als Unterbrechung der Autorität der Wiederholung aufzufassen (V).
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