Der Aufsatz zeigt, wie das Konzept des subjektivierenden Arbeitshandelns zur Analyse der Entwicklung von Arbeit in kritischer Reflexion und mit neuen Ansätzen beiträgt: Mit der Untersuchung des Arbeitshandelns als Referenzrahmen wird die Perspektive des Subjekts eingenommen, und damit wird der Blick auf sinnlich-körperliche Erfahrung im Arbeitsprozess möglich. Theoretisch wie empirisch begründet der Artikel die eigenständige Bedeutung subjektivierenden Handelns: In umfangreichen empirischen Untersuchungen erweist sich die Bewältigung von Unwägbarkeiten und Unbestimmtheiten als zentrale Anforderung an menschliche Arbeit, die subjektivierendes Arbeitshandeln und damit verbunden praktisches Erfahrungswissen als wesentliche Elemente menschlichen Arbeitsvermögens benötigt. In der Forderung nach selbstgesteuertem Handeln, das im Sinne kapitalistischer Verwertungslogik transparent und messbar gemacht werden soll, erkennen wir einen in der Subjektivierung von Arbeit angelegten Widerspruch, in den sich subjektivierendes Arbeitshandeln (als nicht formalisierbares Handeln) grundsätzlich nicht einfügt. Mit Bezug auf empirisch fundierte Modelle schließen wir mit einem Plädoyer für eine arbeitspolitische Perspektive, die subjektivierendes Arbeitshandeln als substanzielles Element menschlichen Arbeitsvermögens anerkennt und Formen der Organisation, Technik wie Bildung entwickelt, die dieses Handeln ermöglichen.
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