Die Gewebelehre kann zu denjenigen Wissenszwcigen gerechnet werden, welche in dem Rule stehcn, besonders reich an offenen Fragcn zu sein. Der in den fol~enden Zeilen zu behandelude Gegenstand ist von dem Vol'wm'fe nicht freizusprechen, alas Scinige dazu beigetragcn zu habcn. Ob zwischen den Endothelien cine Subslanz gclegen ist odor nicht, welche Eigcnschaflen und wclchc functionclle Bedeutung (ticscr zukommeu, sind die Fl'agcn, yon dencn (lle erstere bald bejaht, bald v(wneint win'de, wiihrend die lctztcren in Verschicdcner Wcisc bcat~twortt~t worden sind. Diejenigcn, wclche anel, ka~ten, dass z~isch('n den Endothelien clue Snbstanz sich finder, haben dct'sclben wescntlich die Rollc cincr Kittmasse zugcschricbcn.Erst du~'ch die Ut~tersuchungcn der lctzten Jahrc ist dat'auf hingcwiescn wordcn, dass die Vcrbi~ldung der Zcllen nicht die einzige und haupts~ichlichstc Aufgabc dicscr Substanz ist, dass vielmehr zwischen den Endothelzellen Vorglinge sich vollziehen, die vicllcicht schon untel" normalen, gcwiss abet untcr pathologischcn Verhiiltnissen einc hervorragendc Rolle sl)iclen. Welch' hohe Bcdeutung ihncn zukommt, crgicbt sich schon aus dcm Umstande, dass in dem gleichen Maassc, als unsere Kcnntnisse dc~'selben sich crweitcrn, die Anschauungen iibcr eine Reihe yon Kreislanfs-und Ernlihrungssttirongcn sich nicht nur ~indern, sondern in ganz neue Richtungen gedrlingt wetden, dass El'scheinungen, dercn crste und letzte Ursache wit in die zelligen Elemente selbst zu verlegen gewi~hnt waren, zwischen diesen und unabhtingig von ihnen sich abspielcn. In Anbetracht dieser Thatsachen werden wit uns wenigstens bcziiglich dicset' Ph'dnomcnc zu einer Auffassung gezwungen sehen, dcrzufolge ihre Ent:~tchungsbedingungen wcscntlich ausscrhalb dcr zclligen Elemente