Mit der Zeitschrift Soziale Passagen Journal für Empirie und Theorie der Sozialen Arbeit betritt ein neuartiges Projekt die sozialpädagogische Publikationslandschaft. Das neue Format möchte den vielfältigen, zuweilen wenig aufeinander bezogenen und an unterschiedlichen Orten platzierten, diziplin-und professionsbezogen Diskursen zu Fragen der Sozialen Arbeit einen Publikationsort anbieten. Das Zeitschriftenprojekt versteht sich aber auch als Reaktion auf die tiefgreifenden Veränderungen der Grundstrukturen der Ökonomie, der Kultur und des Sozialen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Insbesondere die Neujustierungen des Sozialen stellen gegenwärtig die Soziale Arbeit vor neue, empirisch kaum dokumentierte und theoretisch allenfalls partiell wahrgenommene Aufgaben: Bereits seit einiger Zeit ist eine Zerfaserung und sich fortschreibende Ausdifferenzierung der theoretischen und empirischen Grundlagen Sozialer Arbeit zu beobachten.engänge in großen Schritten voran. Wahrzunehmen ist zudem eine Spezialisierung von Handlungs-und Arbeitsfeldern, eine über die Arbeitsfelder gesteuerte Verengung der professionsbezogenen Diskussionen sowie die diskursive Auslagerung von Handlungsfeldern aus dem bislang gemeinsam getragenen Kanon der Sozialen Arbeit.Meinung der HerausgeberInnen des Zeitschriftenprojektes einer neuen wissenschaftlichen Plattform, die neben einem Publikationsort für Fragen der Sozialen Arbeit aus einer innerdisziplinären Perspektive auch einen diskursiven Raum für interdisziplinäre Debatten präsentiert. Schon immer zeigte die Soziale Arbeit eine große Offenheit gegenüber den Wissensbeständen anderer Disziplinen und ihren empirischen Erträgen. Nicht wenige theoretische Konzeptualisierungen der Sozialen Arbeit verdanken sich Theorieimporten. Jedoch gelang es nur selten, die sozialpädagogischen Lesarten von soziologischen, psychologischen, juristischen, historischen und auch von nicht erziehungswissenschftlichen Wissensbeständen so zu kommunizieren, dass sie jeweils in ihren Ursprungsdisziplinen wahrnehmbar registriert werden konnten. Die HerausgeberInnen gehen souverän davon aus, dass die sozialpädagogischen Kontextualisierungen und empirischen Befunde keineswegs und schon gar nicht durchgängig theoretisch niedrigschwellig angelegt waren und sind. Nicht die Qualität der sozialpädagogisch inspirierten Beiträge, sondern die Form und die Orte der sozialpädagogischen Theoriedebatten scheinen auch ein Grund für die überschaubaren Rückgriffe anderer Disziplinen auf sozialpädago-gische Wissensbestände zu sein. Neben der Intensivierung der internen Fachdebatten hofft das Zeitschriftenprojekt dazu beizutragen, die interdisziplinäre Wahrnehmung der Sozialen Arbeit zu erhöhen. Die sozialpädagogisch kodierten Beiträge unter anderem zur Lokalisierung sozialer Probleme und zu den gesellschaftlichen Exklusionsprozessen, zur Bedeutung informeller und non-formaler Sozialisationskontexte, zu Fragen von Partizipation und zum zivilgesellschaftlichen Engagement zeigen eine Theorieschärfe,
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