In einer standardisierten Befragung beurteilten Pflegekr?fte von 10 ambulanten Pflegediensten aus ganz Deutschland die
Lebensqualit?t, medizinische Versorgung und den Pflegeaufwand der von ihnen betreuten Personen mit spastischem Syndrom. Eines der
Ergebnisse: Eine leitliniengerechte Behandlung, die die Symptomatik reduzieren k?nnte, findet nur in ca. 25 % der F?lle statt. Das
hat nicht nur gravierende Folgen f?r die Lebensqualit?t der Patienten, sondern ist auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
negativ zu werten.
Patienten mit spastischem Syndrom sind – verglichen mit den therapeutischen Best-practice-Standards –
definitiv unterversorgt. Gründe dafür liegen u. a. in strukturellen Defiziten wie Sektorengrenzen, einer
fehlenden adäquaten Patientenunterstützung und Erstattungsproblemen. Hier müssen Verbesserungsvorschläge
ansetzen, um die Versorgungssituation zu verbessern.
ZusammenfassungPatienten mit spastischer Bewegungsstörung (SMD) erhalten
überproportional häufig keine leitliniengerechte Therapie. Daten
der Gesundheitsforen Leipzig zur Prävalenz und Verordnung von
Therapiemaßnahmen bei Patienten mit SMD (ICD-10) wurden mit den
Verordnungen der von der Fachgesellschaft empfohlenen First-line-Medikation
verglichen, um weitere Einblicke in die Versorgungsrealität von
Patienten mit SMD zu erhalten. Es zeigte sich, dass innerhalb der deutschen
GKV-Population jährlich über 700.000 Menschen (bzw. 830 je
100.000 Einwohner) mit einer SMD-Diagnose kodiert werden und es damit deutlich
mehr Betroffene gibt, als zuvor berichtet. Von diesen erhält nur etwa
1% der Patienten eine leitliniengerechte medikamentöse
Therapie.
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