Diabetes mellitus als weltweit häufig auftretende chronische Stoffwechselerkrankung bedarf einer evidenzbasierten und zwischen den Sektoren gut vernetzten Langzeitbetreuung. Die Prävention von Folgekomplikationen sowie die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen mit Typ-2-Diabetes stehen dabei im Vordergrund. Nationale VersorgungsLeitlinien (NVL) bieten evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für eine angemessene ärztliche Vorgehensweise und ermöglichen einen bestmöglichen Konsens zwischen verschiedenen an der Versorgung beteiligten Trägern im Gesundheitswesen. Zum Thema Typ-2-Diabetes werden aktuell in modularerForm verschiedene NVL entwickelt, welche die Diagnostik und Therapie des Typ-2-Diabetes sowie die Behandlung von Folgekomplikationen an Augen, Nieren, Nerven und Füßen abhandeln. Der folgende Beitrag gibt einen kurzen Überblick über Ziele und Methodik des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien und stellt zusammenfassend die NVL-Module für Typ-2-Diabetes vor.
Zusammenfassung Die vorliegende Pilotstudie sollte den Einsatz eines computeranimierten, elektronischen Patienteninformationsprogramms (ePI) f?r Menschen mit Typ-2-Diabetes mellitus klinisch ?berpr?fen. Das ePI soll in Erg?nzung zu etablierten strukturierten Behandlungs- und Schulungsprogrammen (SBSP) allgemeines und/oder spezifisches Wissen, krankheitsadaptiertes Verhalten und die Motivation von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 perpetuieren und steigern. Patienten und Methoden: Insgesamt 16 Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus (50?% Frauen, Alter 53,7???17,0 Jahre, Diabetesdauer 7,1???6,5 Jahre, Gewicht 97,9???17,8?kg, BMI 35,4???4,5?kg/m2, HbA1c 7,8???2,6?%, Therapie: 56?% Insulintherapie, 31?% orale Antidiabetika, 12?% alleinige Ern?hrungstherapie) wurden zuf?llig im St?dtischen Klinikum M?nchen-Bogenhausen ausgew?hlt und in die Studie einbezogen. Alle Patienten nahmen am computeranimierten Kursprogramm bestehend aus mehreren Modulen zu den Themen Motivation und Selbstverantwortung, Kohlenhydratstoffwechsel, Therapiegrundlagen und Pathophysiologie des Typ-2-Diabetes mellitus sowie Folgekrankheiten teil. Alle Kursinhalte sind mittels audiovisueller Medien animiert und arbeiten zudem interaktiv durch Spiele, Simulationen und Lernzielkontrollen nach jedem Modul mittels Quiz. Zur Untersuchung des Zuwachses an diabetesbezogenem Wissen, der Einstellung zur Erkrankung, der Akzeptanz sowie der Programmbewertung durch den Patienten wurde ein standardisiertes Fragebogeninstrumentarium mit 4 Teilbereichen und insgesamt 40 Items entwickelt. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Teilnahme am ePI gaben 25?% der Patienten an, keinerlei Computererfahrung zu besitzen, 13?% hatten wenig und 63?% m??ig bis viel Erfahrung. ?ber Interneterfahrung (bisher mindestens einmal Kontakt) berichteten 81?% der Untersuchten. Quantitative Analyse: Durch das Informationsprogramm konnte das diabetesbezogene Wissen von 11,8???2,2 auf 17,7???1,9 Punkte (p?=?0,002) gesteigert werden. In den einzelnen Wissensbereichen zeigten sich folgende Verbesserungen (vorher vs. nachher): Grundlagen des Diabetes (1,4???0,6 vs. 1,8???0,4 Punkte, p?=?0,029), Pathophysiologie (4,0???1,0 vs. 5,1???1,0 Punkte, p?0,005), Kohlenhydratstoffwechsel (2,4???0,5 vs. 2,8???0,4 Punkte, p?=?0,009), Folgekrankheiten (1,9???1,2 vs. 2,9???0,3 Punkte, p?=?0,005) und Therapie (2,3???0,7 vs. 2,7???0,6 Punkte, p?=?0,054). Qualitative Analyse: Die Programmbewertung durch den Patienten (wahrgenommene Qualit?t, Informationsvermittlung, Anwenderfreundlichkeit) ergab im Durchschnitt 1,4 Punkte (?sehr gut?) auf einer 6-Punkte-Likert-Skala (MW [Median, Range]: Kurs insgesamt 1,4???0,5 [1,0, 1,0???2,0], Qualit?t des Programms 1,6???0,6 [2,0, 1,0???3,0], Bedienungsfreundlichkeit und Einfachheit 1,2???0,4 [1,0, 1,0???2,0], Verst?ndlichkeit der Informationen 1,3???0,5 [1,0, 1,0???2,0], Texte 1,4???0,5 [1,0, 1,0???2,0], Lesbarkeit 1,4???0,7 [1,0, 1,0???3,0], Stimme 1,4???0,5 [1,0, 1,0???2,0], akustische Verst?ndlichkeit 1,2???0,4 [1,0, 1,0???2,0], Seriosit?t und Ernsthaftigkeit des Themas ...
ZusammenfassungCGM mit Darstellung der aktuellen Glukosewerte (rtCGM) ist aktuell einer der wichtigsten diagnostischen Optionen in der Diabetologie. Es ermöglicht eine umfangreiche und unmittelbare Unterstützung und Erleichterung des Diabetesmanagements, besonders wenn eine Insulintherapie angewendet wird. Weiterhin stellt rtCGM den notwendigen Systempartner für die Steuerung der automatisierten Insulinabgabe in AID-Systemen dar. In Verbindung mit Smart-Pens unterstützt ein rtCGM die korrekte Durchführung des Insulinmanagements und erinnert an Bolusinjektionen.RtCGM-Daten sind heute das Fundament des personalisierten Datenmanagements und Alltagscoachings und stellen die Basis der Digitalisierung und telemedizinischen Intervention dar. Die Möglichkeit der interoperablen Nutzung ist aus therapeutischer Sicht eine zentrale Eigenschaft eines rtCGMs und kann zur Erweiterung der Indikationen, unabhängig von Diabetestyp oder Therapieform führen. Dies könnte auch den vorübergehenden oder intermittierenden Einsatz bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ohne Insulinbehandlung betreffen. Kürzlich veröffentlichte internationale Leitlinien, z.B. der Amerikanischen Gesellschaft für klinische Endokrinologie (AACE) fordern auf der Basis umfangreicher Evidenz, dass die Glukosemessung mit einem rtCGM für alle Menschen mit Diabetes nutzbar und verfügbar sein sollte. Bereits in der Phase gestörter Glukosetoleranz kann ein rtCGM-System als Alltagscoaching oder Biofeedback bei Einbettung in ein Gesamtbehandlungskonzept unterstützen, mit dem Ziel aktiver und fundierter Handlungen des Anwenders im Diabetesalltag.Die Vielfalt der Nutzungsoptionen und die immer schnelleren technischen Innovationszyklen von rtCGM-Systemen wurden mit Blick auf aktuelle Anforderungen und die notwendigen Strukturanpassungen des Gesundheitssystems von einer rtCGM-erfahrenen Expertengruppe diskutiert. Ziel war es, konkrete Lücken in der Versorgungsstruktur sowie potenzielle Handlungsfelder in der Diabetologie zu identifizierten und mögliche Indikationserweiterungen für den Einsatz von rtCGM darzustellen. Dieses, sowie die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen der Diskussionen werden in diesem Artikel dargestellt.
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