Die Corona-Pandemie als Krisenphänomen hat die etablierten räumlichen Routinen der institutionalisierten Pädagogik durch die Schließung der Zugänge zu pädagogischen Orten und die Bindung der Jugendlichen an ihre privaten Lebensorte massiv in Frage gestellt. Für pädagogische Akteur:innen ging damit die Herausforderung einher, dennoch handlungsfähig zu bleiben und Wege zu suchen, die die Herstellung und Aufrechterhaltung pädagogischer Arbeitsbündnisse mit Jugendlichen auch ohne die soziale Interaktion unter körperlich Anwesenden ermöglichen. Auf der Grundlage einer Analyse von Expert:inneninterviews mit Fachkräften der außerschulischen kulturellen Bildungsarbeit geht der Beitrag raumtheoretisch sensibilisiert der Frage nach, welche Handlungsstrategien damit einhergehen und inwieweit veränderte Raumkonstellationen die pädagogischen Handlungspraktiken und professionellen Selbstkonzepte herausfordern.
Die soziogenetische Typenbildung in der Diskussion Zur Rekonstruktion der sozialen Genese von Milieus in der Dokumentarischen Methode The sociogenetic typification in the documentary method How to analyse the social genesis of implicit knowledge following a reconstructive approach Zusammenfassung: Obwohl die Dokumentarische Methode sich als Zugang zu impliziten, handlungsleitenden und kollektiven Wissensbeständen der sozialen Akteure in einer ganzen Reihe von Forschungskontexten bewährt hat, treten auch in Projekten mit größerer Fallzahl Schwierigkeiten auf, wenn es gilt, die soziale Genese der rekonstruierten kollektiven Orientierungsrahmen zu identifizieren. Der Artikel soll einen Beitrag dazu leisten, diese soziogenetischen Analysen im Rahmen der Dokumentarischen Methode handhabbarer zu machen und diskutiert dazu ausgehend von empirischem Material eine aus der Forschungspraxis heraus entwickelte Systematisierung verschiedener Arbeitsschritte. Dabei wird differenziert zwischen einer fall-oder typenvergleichenden Korrespondenzanalyse, in der es zu einer Verknüpfung empirischer Rekonstruktionen mit in standardisierten Verfahren erhobenen Daten kommt, und eine soziogenetische Interpretation einzelner Fälle, in der die Analyse der sozialen Genese von der durch die Befragten selbst thematisierten Relevanz bestimmter biographischer Erfahrungen ausgeht.
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