IV. Ueber die E l e c t r i c i t a t der WasserftlCZe;210% Ph,.iZipp Le.nard.(Hierzn Tarel I11 Fig. 1-9.) Es ist lange bekannt, dass Wasserfalle die Luft in ihrer Umgegend mit negativer Electricitat beladen. Die Aehnlichkeit dieser merkwurdigen Erscheinung mit den electrischen Vorglngen , welche das Fallen der atmospkarischen NiederschTage begleiten, verleiht ihr besonderes Interesse. Es sol1 daher im Folgenden uber Beobachtungen berichtet werden, welche zeigen, dass dieser Electricitatsentwickelung eine ganz unerwartete Erscheinung zu Grunde liegt. Beobachtungen an Wasserfilllen; das Erdpotentialgefalle ist o h n e Einfluss. 1) Eine Divergenz von 60° cntspricht, an der Scale dieses Electroskopes abgelesen, etwa 200 Volt. Ph. Lenard. 7 m Tiefe war dieses Gefalle, mit hochgehaltener Flamme und Electroskop gepriift , unmerklich. Man muss hieraus schliessen, dass die Erscheinung unabhangig vom Erdpotentialgefalle ist.Von den an zehn grossen und vielen kleinen Wasserfallen gesammelten Beobachtungen sei im Einzelnen das Folgende bemerkt (3, 4, 5). 3. Nach Sussen hin am 'vollkommensten abgeschlossen war der grosse Fall in der Liechtensteinklamm, bei St. Johann i. Pongau. Schon der obere Lauf der wasserreichen Grossarler Ache, vor dem Falle, ist von hohen, meist sehr steilen Bergwanden eingeschlossen; zwischen fast senkrechten , an
463 Uber W a s s e r f a l l e l e~t r B~~t~turn& aber dBe OberfE&che~bescha~enheit der B'L.lissigkedtew; uom P. L e n a r d . [Aus den Sitzungsber. der Heidelberger Akad. d. Wiss. 1914.l)] 1. Einleitung. -Unter dem Nanien ,,Wasserfallelektrizitat" liabe ich vor langerer Zeit die Elcktrizitatsentwioklung eingehend untersucht 2), welche an Wasserfallen, platschernden Bachen und herahfallendem Regen auftritt, ebenso aber auch im Laboratorium an Wasserstrahlcn und einzelnen Tropfen 1) Die umfassendere Abhandlung ,,Problerne komplexer Molekiile", aus welcher das Vorliegende entnommen ist, ist der Heidelberger Akademie in 3 Teilen am 14. November, 9. Dezember, 31. Dezember 1914 vorgelegt worden (Sitzungsber. 1914 A, 27., 28. u. 29. Abh.); sie wird im Vorliegenden kurz mit ,,&ad. 1914'' bezeichnet. Hinzugefiigt sind hier die Einleitung, die Schlul3zusanimenstellung und einige durch cckige Klanimern besonders gekennzeichnete Stellen. Unberiicksichtigt blieben dagegen diejenigen Teile des Originales, welche iiber die Dampfspannung von elektrisierten Fliissigkeiten und von Losungen, iiber den osmot,ischcn Druck, iiber die zeitliche Ausbildung von Oberflachenschichten bei Fliissigkeiten, iibcr dcn Sitz freier elektrischer Ladung an Fliissigkeitsoberflachcn und iiber die Dampfkondensation an Elektrizitiitstriigern und Nebelkernen handeln. [Den letzteren Gegenstand -Dampfkondensationbetrcffend, sei hier eine inzwischen erschienene Veroffcntlichung erwahnt (h. d. Phys. 46. p. 987. 1915), welche eine experimentelle Bestiitigung des 1. c. Akad. 1914 (Teil 1 1 1 , N0t.e 98) und auch schon friiher (Ann. d. Phys. 41. 13. 93. Note 3. 1913) gezogenen Schlusses bringt, daB Rontgensche Strahlen in analoger Weise feste oder fliissige Nebelkerne erzeugen, wie es fiir ultraviolettes Licht eingehend nachgewiesen war (Heidelb. Akad. 1910, 28, 31, 32; 1911, 16). Die Frage, ob dabei Ozon oder Wasserstoffsuperoxyd das priiniire, nebelkernbildende Lichtprodukt sei, scheint auch jetzt noch offen; sie darf wohl auch nur dann in1 Sinne einer Alternative aufgefal3t werden, wenn die vorhandenen Dampfspuren genau definiert sind. In historischer Beziehung ist die genannte Veroffentlichung mit Vorsicht zu betrachten; doch ist kein AnlaB, darauf einzugehen (vgl. des friiher bereits Bemerkte, besonders Ann. d. Phys. 41. p. 89, Note 2. 1913). 2) P. Lenard, ,,Uber die Elektrizitiit der Wasserfiille", Wied. Ann. 46. p. 584. 1892; ini Vorliegenden kurz mit ,,Ann. 1892" zu bezeichnen. 30 * 1) Alle Molekiilvolumina einschlieDlich der zugehorigen freien Zwischenrkume gemessen gedacht. 2) Die Numerierung der Gleichungen ist ungeiindert aus Akad. 1914 ubernommen . 3) Die Darstellung ist treffend insofern, als es sich jedenfalls urn Kriifte handelt, welche mit wachsendem Abstand schnell zur Unmerklichkeit abnehmen. Die Unmerklichkeit tritt dabei in Fliiesigkeiten erst i n Distanzen ein, welche den Molekulardurchmesser um ein Mehrfaches iiberschreiten (,,Laplace-Van der Waalssche Kriifte", wie man sie 1 ) Vgl. z. B. den folgenden Absatz uber die GroBenordnungen de...
Hierxu Taf. 111 Fip. I--31~1 Aun. d. Phys. u. Chem. N. F. YXX. 14 n = 3 durchlauft, sind durch r = a, + u3 ($ C O S~ 0 -ij cos 0) gegeben, Fig. 1 stellt sie aus der einen Halfte der Schwingung dar, eine halbe Schwingungsdauer spater, nachdem die Gleichgewichtskugel durchlaufen, ist nur Oben und Unten vertauscht, also die Zeichnung verkehrt zu betrachten. 3. Die Objecte meiner Beobachtungen lsilden nicht Tropfen eines Strahls, sondern solche, die von einer verticalen Rohre mit kreisformiger Miindung einzeln abfallen. Dieselben erfordern weniger Fliissigkeit , schwingen in weit kleineren Amplituden als jene, und es llsst sich auch ihr Gewicht mit Leichtigkeit genau bestimmen.
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