Zahlreiche Forschungsarbeiten der letzten Jahre belegen die ermüdungsfestigkeitssteigernde Wirkung höherfrequenter Hämmerverfahren bei geschweißten Stahlbauteilen. Ungeachtet der intensiven Forschungstätigkeiten auf dem Gebiet der höherfrequenten Hämmerverfahren (HFH) auf nationaler sowie internationaler Ebene darf die durch diese Verfahren erzielbare Ermüdungsfestigkeitssteigerung in Deutschland derzeit noch nicht bei der Bemessung berücksichtigt werden. Bisherige Anwendungen dieser Verfahren beschränken sich im Bauwesen auf Projekte, in denen der Bauherr oder die Bauaufsicht im Einzelfall zugestimmt hat. Eine DASt‐Richtlinie, die die Ermüdungsbemessung von HFH‐nachbehandelten Konstruktionen regelt, wird einen entscheidenden Beitrag zur zukünftigen baupraktischen Anwendung dieser Verfahren leisten. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse eines Forschungsprojekts, dessen Ziel die Entwicklung eines Bemessungskonzepts für HFH‐nachbehandelte Schweißnähte war, vorgestellt. Dieser Bemessungsvorschlag stellt die Grundlage für die künftige DASt‐Richtlinie dar und regelt die Kerbfalleinordnung gemäß Eurocode 3 für nachbehandelte Schweißnähte abhängig vom Spannungsverhältnis und der Werkstoffstreckgrenze unter Angabe geeigneter Anwendungsgrenzen. Die zunehmende Wirksamkeit dieser Verfahren für höherfeste Stähle wird durch das erarbeitete Konzept vorteilhaft berücksichtigt.
Bei hochbeanspruchten Stahlkonstruktionen wie Windenergieanlagen oder Brücken ist der Einsatz höchstfester Baustähle interessant, allerdings wird bei diesen Bauwerken meist der Ermüdungsnachweis maßgebend. Die in den zu verwendenden Regelwerken angegebenen Kerbfälle sind unabhängig von der Werkstofffestigkeit, sodass der Einsatz hoch‐ oder höchstfester Stähle bei einer Dominanz des Betriebsfestigkeitsnachweises keine Vorteile bei diesen Konstruktionen bietet. Durch den Einsatz einer Schweißnahtnachbehandlung mit höherfrequenten Hämmerverfahren (HFH) kann die Ermüdungsfestigkeit geschweißter Verbindungen jedoch entscheidend erhöht werden. Dabei zeigen alle bisherigen Untersuchungen eine zunehmende Effektivität der HFH‐Verfahren mit steigender Werkstofffestigkeit. Die neue DASt‐Richtlinie 026 regelt die Ermüdungsbemessung von Kerbdetails aus den Stahlsorten S235–S700 für die Anwendung von HFH‐Verfahren. Die Erweiterung auf höchstfeste Stähle bis S960 steht noch aus. Ebenso ist der Umgang mit geometrischen Imperfektionen außerhalb der Grenzwerte der Schweißnahtbewertungsgruppe B gemäß ISO 5817 bislang nicht geregelt. Im laufenden AiF‐FOSTA‐Forschungsprojekt 21410 BG (P 1505) sollen die Grundlagen für eine Erweiterung der DASt‐Richtlinie 026 auf höchstfeste Stähle bis S960 gelegt und der Einfluss von erhöhten Fertigungsimperfektionen auf die Ermüdungsfestigkeit HFH‐behandelter Schweißnähte gezielt untersucht werden. Im Folgenden wird das Vorhaben vorgestellt und erste Projektergebnisse gezeigt.
The effectiveness of high frequency mechanical impact treatment for increasing the fatigue strength of welded structures has been investigated in several research projects over recent years. Based on extensive fatigue test data, design recommendations have been developed by different institutions. Most recommendations provide fatigue strength improvement factors that consider beneficial effects due to the application of post weld treatment methods. Current design recommendations use fatigue test data derived from small‐scale specimens, but only very few studies have focused on welded joints with a plate thickness > 15 mm. This paper reviews existing design recommendations and provides a database for welded joints with a plate thickness exceeding those already covered. Butt‐welded joints, longitudinal attachments and transverse attachments are covered in particular. Based on the data evaluated, improvement factors are given for a stress ratio of R = 0.1 for axial loading.
Bild 4 Bemessungswerte der Streckgrenze für Hohlprofilknoten aus normal-und hochfesten Stahlsorten nach prEN 1993-1-8 [7]Design value of yield strength for hollow section joints made of normal and high-strength steel grades acc. to
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