Zusammenfassung. Eine Inanspruchnahmepopulation von Kindern mit Spezifischer Sprachentwicklungsstörung (SSES) im Alter von sechs bis neun Jahren (n = 47) wurde in Hinblick auf nonverbale Intelligenz, Sprache, exekutive Funktionen (EF) und psychopathologische Symptome (CBCL) untersucht und mit einer Kontrollgruppe (n = 53) ohne Entwicklungsstörungen verglichen. EF-Defizite wurden signifikant häufiger bei Kindern mit SSES (53 %) als bei Kindern der Kontrollgruppe (19 %) gefunden, diese Unterschiede erwiesen sich als unabhängig von der nonverbalen Intelligenz. EF-Defizite korrelierten mit erhöhtem Risiko für psychopathologische Symptome, insbesondere bei Kindern mit SSES. Das Ergebnis latenter Klassenanalysen weist auf zwei unterschiedliche Teilgruppen von Kindern mit Sprachdefiziten hin, wobei nur eine davon gehäuft EF-Defizite sowie psychopathologische Symptome zeigt, analog zu zwei weiteren Teilgruppen ohne Sprachdefizite. Implikationen dieser Ergebnisse für die Diagnostik werden im Beitrag diskutiert.
Zusammenfassung. Die vorliegende Studie geht zwei Fragen nach: (1) Wie gestalten sich Verläufe der häufig vorkommenden Störungen der Aufmerksamkeit/Hyperaktivität-Impulsivität und der Sprachentwicklung vom Grundschulalter hin zum Sekundarschulalter? (2) Welche Variablen können diese Verläufe am besten vorhersagen? Zur Beantwortung der Fragen wurden Kinder, die im Alter von 6 bis 10 Jahren die Diagnose einer Sprachschwäche und/oder ADHS erhalten hatten, 5 Jahre später wieder einer umfangreichen und multiprofessionellen Untersuchungsreihe zugeführt. Basis der Analysen stellten Tests (Intelligenz, Sprache), Fragebogenverfahren (BRIEF, CBCL), Beobachtung und explorative Daten dar. Ausgehend von einer Stichprobe von 81 Kindern konnten 67% (n = 55) wieder untersucht werden. Für Sprachschwächen zeigte sich ein tendenziell positiveres Entwicklungsbild (bei 43% der Kinder wurde die Diagnose nicht erneut gestellt) als bei ADHS (stabile Diagnose bei 78%). Für beide Störungsbilder konnten auch Kinder beschrieben werden, deren Symptomatik erstmals im Sekundarschulalter auffällig wurde. Die Anzahl war wiederum für ADHS höher (23%), bei Sprachschwächen betraf diese Verschlechterung nur ein einziges Kind. Als potentielle Prädiktoren erwiesen sich neben der bereits gestellten Diagnose im Grundschulalter weiters das Vorliegen von internalisierenden Symptomen (ADHS) sowie das Geschlecht, die nonverbale Intelligenz und die Inanspruchnahme von logopädischer Therapie zwischen den Testzeitpunkten (Sprachschwäche).
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