Nachfolgende Untersuchungen beschäftigen sich hauptsächlich mit drei Fragen: Mit der Ausnutzung der Pflanzensterine, die der tierische Organismus mit der Nahrung zu sich nimmt, mit der Frage der Synthese des Steringerüstes im höheren Tierorganismus und mit der Frage, ob die Pflanzensterine dieselbe pathogenetische Wirkung haben wie das Cholesterin. Es hat sich gezeigt, daß die Zufuhr größerer Cholesterinmengen bei allen Tieren in den Organen zu Cholesterinablagerungen führt, die in der menschlichen Pathologie in der Artherosklerose ihr Analogon zu haben scheinen (Yuasa). 2 ) Wenn es, wie allgemein angenommen wird, einen leichten Übergang der Pflanzensterine in Cholesterin gibt, so müßte man auch den Sterinen der Pflanzennahrung, deren Menge bisher unterschätzt wurde, seine Aufmerksamkeit schenken.
Soweit bekannt, kommen in der Galle der Säugetiere die Gallensäuren nur in gekuppelter Form (Bindung mit Glykokoll und Taurin) vor. Es gibt zwar einige Anhaltspunkte dafür, daß auch ungekuppelte Säuren in gewisser Menge auftreten können, ein sicherer Beweis ist bisher aber noch nicht erbracht worden. Der Nachweis eines etwaigen Vorhandenseins von ungekuppelten neben gekuppelten Gallensäuren in Menschengalle ist außerordent-lich schwierig und mit den heute zur Verfügung stehenden Gallensäure-Analysen-Methoden fast unmöglich. Beim Hunde ist durch Vergleich der Werte der polarimetrischen Methode mit der Methode nach Schmidt und Dart 2 ) das Auftreten ungekuppelter Gallensäuren von Jenke 8 ) unter besonderen Bedingungen gezeigt worden. Die polarimetrische Methode, die beim Hunde sehr gute Werte zeigt, wird beim Menschen wegen des Auftretens größerer Mengen von Desoxycholsäure sehr unsicher. Nur unter ganz besonders günstigen Bedingungen wäre ein Nachweis ungekuppelter Gallensaure zu erbringen, nämlich wenn ausschließlich oder fast ausschließlich diese in der Galle vorhanden sind.Eine solche Ausscheidung von ungekuppelten Gallensäuren, also von freier Cholsäure oder Desoxycholsäure war nur zu erwarten, wenn die Leber mehr oder weniger stark geschädigt war, da dieses Organ höchst wahrscheinlich der Platz ist, wo die Gallensäuren gekuppelt werden. *) Die Arbeit wurde mit einer Unterstützung der Douglas Smith Foundation for medical research of the University Chicago ausgeführt.2) J. of biol. Chem. 45, 415 (1920). 8 ) Arch. f. exper. Path. 130, 280 (1928).
II. Teil: Weitere Untersuchungen über die quantitativchemischen Veränderungen in der atherosklerotischen Aorta.In der ersten Mitteilung 1 ) war gezeigt worden, daß sich in der atherosklerotischen Aorta nach einer besonderen Präparationsmethode, die alles Fett außer dem der Intima entfernt, ein Ätherextrakt gewinnen läßt, dessen Menge von der Schwere der Erkrankung abhängig ist und dessen Gehalt an freiem und gebundenem Cholesterin eine Funktion der Menge und daher auch der Schwere der Erkrankung ist. Aus den Kurven, die für die Cholesterinester aufgestellt wurden, wurde geschlossen, daß sich die Lipoide nicht an Ort und Stelle gebildet haben, sondern daß sie schon in der vorliegenden Zusammensetzung eingeschwemmt wurden. Die Kurven für die Cholesterinkörper ließen sich als Mischungekurven deuten. Da nach der Asch off-Klotz sehen 2 ) Hypothese die gewöhnliche Verkalkung in der Aorta über die aus den Cholesterinestera in Freiheit gesetzten Fettsäuren vor sich gehe, eine solche Zersetzung aber durch die Analysen an ganzen Aorten ausgeschlossen werden könnte, wurde diese Hypothese für die Entstehung des Aortenkalkes abgelehnt.Zur weiteren Sicherung dieser Ansicht wurden bei zwei schwer atherosklerotischen Aorten die stark verkalkten und die nicht verkalkten Partien gesondert auf ihren Gehalt an J ) Diese Zs.
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