Im Rahmen eines durch das Land Niedersachsen finanzierten Projektes wurden makro-und mikroskopische Untersuchungen, Röntgenuntersuchungen, zu niedersächsischen Schwertern der älteren Bronzezeit angefertigt. Die Auswertung ergibt eine Reihe neuer Erkenntnisse, unter anderem wurde an zwei nordischen Vollgriffschwertern eine ungewöhnliche Verzierungstechnik der Knaufplatte durch eingesetzte Stifte festgestellt. Die Untersuchungen bestätigen zudem die Annahme, dass die nordischen Vollgriffschwerter und die aus dem südlichen Mitteleuropa stammenden Achtkantschwerter von den Trägern unterschiedlicher Handwerkstraditionen hergestellt wurden. Bemerkenswert ist, dass sich bei nordischen Vollgriffschwertern in begrenztem Umfang Hinweise auf die Adaption der süddeutschen Guss-, vor allem aber Schäftungstechnik finden, womit sich komplexe Beziehungen und ein selektiver Technologietransfer zwischen den beiden Handwerkstraditionen abzeichnen. Zudem kann belegt werden, dass handwerkliche Traditionen der frühbronzezeitlichen Vollgriffdolche in der Technik der mittelbronzezeitlichen Vollgriffschwerter fortleben. Für die Achtkantschwerter ist eine Produktion in mehreren kleineren Werkstätten anzunehmen. Die schon länger postulierten Werkstattkreise der nordischen Vollgriffschwerter konnten aufgrund der geringen Datenbasis leider nicht nach technischen Kriterien überprüft werden. Die Distribution von Achtkantschwertern in den Norden kann durch Import von süddeutsch verzierten Stücken sowie unverzierten Schwertern, die im Norden eigenhändig verziert wurden, erklärt werden. Dabei kam es zu gegenseitigen Kontakten und Beeinflussungen. Neben ihrer primären Funktion als Waffen ist den Schwertern zweifellos auch soziale und symbolische Bedeutung beizumessen. Dans le cadre d'un projet financé par le Land de Basse-Saxe, des épées de cette région appartenant au Bronze ancien furent soumises à des examens macro-et microscopiques, à des radioscopies, des scanographies 3D ainsi qu'à des analyses de mé-taux (analyses des éléments traces et des isotopes du plomb). L'étude livre une série de nouveaux résultats, dont l'identification, d'une technique de décor à l'aide de clous fixés dans la plaque du pommeau de deux épées nordiques à poignée massive. Ces examens confirment en outre l'idée que les épées nordiques à poignée massive et les épées à poignée octogo-1 Das Projekt "Technische Untersuchungen an älterbronzezeitlichen Schwertern Niedersachsens" wurde dankenswerterweise im Jahre 2006 vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert. Geleitet wurde es von Prof. Dr. K.-H. Willroth (Göt-tingen), durchgeführt von Dr. S. Schwenzer (Berlin) und ausgewertet zu großen Teilen von J.-H. Bunnefeld M. A. (Göttingen). Ein großer Dank geht an folgende Museen (in alphabetischer Reihenfolge) Museum Burg Bederkesa, Focke Museum Bremen, BachmannMuseum Bremervörde, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Museum Nienburg/Weser, Schloss Gottorf -Archäologisches Landesmuseum Schleswig, Schwedenspeicher-Museum Stade und Museum Schloss Schöne...
Der Beitrag befaßt sich mit der naturwissenschaftlichen und der archäologischen Datierung des Hortfundes von Melz U. Typologische Überlegungen legen eine Datierung in die klassische Phase der Aunjetitzer Kultur nahe. Dagegen sprachen bisher die fünf Radiokarbondaten für diesen Fund, die eine Datierung in das 22. und 21. Jahrhundert v.Chr. nahelegten. Eine genauere Betrachtung der datierten Holzproben zeigt jedoch, daß ein Kern-bzw. Altholzeffekt nicht auszuschließen ist. Dadurch kann angenommen werden, daß die J4 C-Ddten zu alt ausfallen. Sie widersprechen daher nicht einer Einordnung des Fundensembles in die klassische Phase der Aunjetitzer Kultur, die durch andere absolute Daten in das späte 20., das 19. und das 18. Jahrhundert v.Chr. zu datieren ist. Cet article traite de la datation archeologique et en laboratoire desobjets de Melz II. Plusieurs reflexions d'ordre typologique proposent une datation dans la phase classique de la civilisation dljnetice. Les cinq dates radiocarbone obtenues sur ces objets les plaqaient par contre aux 22 e et 21 e siecles av. J.-C. Cependant, un examen pltis precis des echantillons de bois dates indique que ne peut pas exclure un effet de vieillissement du a du vieux bois ou du bois de cceur. On peut donc penser que les dates 14 C sont trop vieilles.Elles n 'empechent donc pas de fixer l'ensemble dans la phase classique de la civilisation d'Unetice, qui est datee de fagon absolue de la fin du 2Ö e .au 18* siede av. J.-C.The article is concerned with the dating ofthe Melz findby scientific and archaeological meihods. A typological analysis dates the hoard to the classical phase ofthe Unetice Culture, but five radiocarbon dates place it in the 22d and 21 5t Century B.C. Closer examination ofthe dated timber samples shows, however, that a heartwood orold wood effect cannot be ruled out. One may therefore assume that the C* 4 dates are too old. Conseqiiently, they do not contravene a classification ofthe find assetnblage to the classical phase ofthe Unetice Culture, which other absolute dates have dated to the läte 2(f h , 19 th and 18 th Century B.C.
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