Mit einem Leben in Muße ist das Versprechen eines selbstbestimmten und erfüllten Daseins verbunden. Dabei ist keineswegs klar, was Muße ausmacht. Durch die Unterscheidung von Arbeit und Freizeit allein ist das Spezi kum der Muße nicht zu fassen. Denn Muße ist 'mehr' und anderes als Freizeit-aber was ist das für ein Mehr? Was für ein Glück verspricht die Muße? Gibt es eine Freiheit, die sich nur in Muße realisiert? Der Band nähert sich dem Thema der Muße aus den disziplinären Perspektiven von Philosophie, Theologie, Soziologie, Psychologie und Medizin. Diese Perspektiven erschließen ein Feld von Konzepten, von denen her sich Muße verstehen lässt: Arbeit und Freizeit, Kontemplation, Gelassenheit und Achtsamkeit.
Heideggers Philosophie nach Sein und Zeit ist von dem Gedanken geprägt, dass Sein geschichtlich verstanden werden muss. Zugleich vertritt Heidegger aber etwa in Bauen Wohnen Denken und Das Ding die These, dass es einzelne Dinge sind, an denen die Welt erscheint. Wie diese beiden Überlegungen zusammengehen können, lässt sich nur in einer systematischen Interpretation erschließen. Heideggers Denken wird so als »phänomenologischer Realismus« verständlich. Tobias Keiling zeigt, wie sich dieser phänomenologische Realismus aus Heideggers Interpretationen von Kant und Hegel ergibt und sich auf die Phänomenologie Husserls zurückbezieht. Einleitend wird die Bedeutung von Heideggers Denken in aktuellen Debatten um einen metaphysischen Realismus verortet. Im Gedanken, dass Dinge kulturelle Formationen erschließen, wird Heidegger auch zum Vordenker einer Diskussion um Dinglichkeit und Materialität in den Kulturwissenschaften.
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