Unter den kongenitalen Angiokardiopathien wird der offene Ductus arteriosus neben den Scheidewanddefekten am häufigsten gefunden. Die durch den aortopulmonalen Shunt drohende Überlastung des linken Ventrikels mit nachfolgender Stauungsinsuffizienz und die Gefahren einer bakteriellen Arteriitis oder Endokarditis sind ernst genug, um einen operativen Verschluß möglichst frühzeitig, d. h. zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr anzustreben. Eine pharmakologisch nicht beeinflußbare Herzinsuffizienz zwingt gelegentlich schon im Säuglingsalter zum Eingriff aus vitaler Indikation. Komplikation durch floride Endokarditis gilt als Grund, den Eingriff bis zum Abklingen der entzündlichen Erscheinungen aufzuschieben. Die ersten erfolgreichen Duktus-Unterbindungen wurden 1938 von E. K. FREY bei einem 14jährigen Jungen und 1939 von R. GROSS bei einem 8jährigen Mädchen vorgenommen. Da die einfache Ligatur wegen der hohen Rekanalisationsquote zu Enttäuschungen führte (D ' A L-LAINES, DUBOST, GROSS, HUNTER), wurden von BLALOCK die Doppelunterbindung mit zusätzlicher Durchstichligatur und von CRAFOORD, GROSS, TOUROFF eine routinemäßige Durchtrennung des Ganges mit Nahtverschluß der Stümpfe vorgeschlagen. Beide Operationsmethoden werden seit Jahren angewandt. Während als Hauptargument gegen die Ligiertechnik die Gefahr einer Rekanalisation ins Feld geführt wird, betonen die Anhänger des Unterbindungsverfahrens die technische Einfachheit und Ungefährlichkeit gegenüber der Durchtrennung. Die Häufigkeit der postoperativen Rekanalisation nach Ligatur schwankt in größeren Statistiken (EKSTRÖM, SHAPIRO und JOHNSON) zwischen 3 und 8,7%. HOFFMANN und IRMER haben aus dem eigenen Beobachtungsgut eine Rekanalisationsquote von 1,5% errechnet und operative Fehler diskutiert.
Die Stimulierung des Herzens mit niedergespannten elektrischen Impulsen bei Kranken mit Morgagni-Adams-Stokes-Syndrom stellt heute keine ungewöhnliche therapeutische Maßnahme mehr dar. Über die dabei im Elektrodenbett am Herzen auftretenden pathologisch-anatomischen Veränderungen liegen im Schrifttum bisher nur wenige Mitteilungen vor. Im deutschen Schrifttum wurde von DIEZEL und FRIESE (1963) über drei Fälle berichtet, in denen V 2 A-Stahl-Elektroden 11 Tage, 4 und 7 1 / 2 Monate am Myokard befestigt und in Funktion waren. An diesen Herzen sind in Abhängigkeit von der Dauer der Schrittmacherfunktion unterschiedlich starke Granulations-und Schwielengewebsbildungen im Elektrodenbereich nachgewiesen worden. In der Veröffentlichung von MENGES et al. (1963) wurde ein Fall beschrieben, bei dem-wie auch in Tierexperimenten dieser Arbeitsgruppe-gleichartige Alterationen beobachtet wurden. Entsprechende Veränderungen wurden von MÜLLER (1964) in 4 Fällen gesehen. Eine weitere Arbeit stammt aus den USA. Darin wird von HAUPT U. Mitarb. (1963) neben der ausführlichen Würdigung der klinischen Aspekte nur knapp auf das Fehlen auffälliger morphologischer Befunde im Bereich der stiftförmigen Elektroden hingewiesen. Auf dem Pacemaker-Symposion der New York Academy of Science 1964 berichtete CHARDACK über einen morphologischen Befund am Herzen nach 13monatiger Anwendung von wendeiförmigen Platin-Iridium-Elektroden und biphasischer Reizung. In der Nähe der Elektroden fand sich ein 3 mm starker fibröser, außen stärker vaskularisierter Wall, der in das umgebende Myokard ausstrahlte. Die Muskelfasern waren frei von regressiven Veränderungen.
Die erste operative Korrektur einer Aortenisthmusstenose gelang Crafoord (8) im Jahre 1944. Der mutige Weg fand allenthalben rasch Anhänger. In Deutschland hat Bernhard (1,2) als erster den Eingriff in der Gießener Klinik im Jahre 1948 durchgeführt. Das von Crafoord und Nylin (8) vorgeschlagene Operationsverfahren besteht in einer Resektion der Stenose mit Endvereinigung der beiden Aortenstümpfe. Der Weg eignet sich gut für die kurze ring-förmigeEinengung. Dank der elastischenNachgiebigkeit der Aortenwand ist er zweifelsohne auch bei längeren Stenosen gangbar, aber hier gibt es Grenzen. Da ein voller Erfolg nur gewährleistet ist, wenn die Stenose in ganzer Länge reseziert wird, kann ein Defekt entstehen, der durch End-zu-End-Anastomose der beiden Aortenlumina schwer oder gar nicht zu überbrücken ist. Wenn angesichts dieser Situation die Resektion mit dem Gedanken an die Schwierigkeit der späteren Nahtvereinigung zu sparsam ausfällt, ist das operative Ziel des Eingriffs, die Erweite-
Die sichere und vor allem rechtzeitige Erkennung einer malignen Lungenerkrankung bereitet trotz einer Vielzahl zur Verfügung stehender diagnostischer Maßnahmen manchmal Schwierigkeiten. In einem recht hohen Prozentsatz der Fälle gelingt es zwar mit Hilfe differenzierter Spezialuntersuchungen, ein Bronchialkarzinom zu diagnostizieren oder auszuschließen, nicht selten aber ist der Chirurg gezwungen, aus zunächst diagnostischen Gründen die Thoraxhöhle zu eröffnen.Die Angaben im Schrifttum über die Ergebnisse der praeoperativ angewandten Untersuchungsmethoden zur Sicherstellung eines Karzinoms schwanken zwischen 60 bis 90%. Um keine Zeit zu verlieren, muß bei den übrigen Patienten mit einem auf Karzinom verdächtigen Lungenbefund durch rechtzeitige Thorakotomie das Krankheitsbild geklärt werden. Daß dieser Weg richtig ist, geht aus dem Schrifttum hervor. Overholt konnte in 17,5%, Grouwn in 21,5% und Schießle in 13,5% der wegen unklarer praeoperativer Befunde Thorakotomierten ein Bronchialkarzinom feststellen. Es kann daher kein Zweifel daran bestehen, daß bei einem unklaren pulmonalen Krankheitsbild eine diagnostische Thorakotomie immer vorgenommen werden sollte, denn gerade die prognostisch günstigen Frühfälle beim Bronchialkarzinom, die sich oft durch ein uncharakteristisches Röntgenbild auszeichnen, können so rechtzeitig erfaßt werden.Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit der diagnostischen Thorakotomie erscheint es uns andererseits wichtig, auch einmal die diagnostischen Irrtümer bei der Thorakotomie zu besprechen. Nur dadurch gelingt es, sich ein wahres Bild von den wirklichen Schwierigkeiten zu machen, die auch noch bei offenem Situs in der Beurteilung eines Krankheitsprozesses entstehen können.Daß die Zahl intraoperativer Fehldiagnosen bei Lungenerkrankungen größer ist, als man glaubt, geht aus zahlreichen kasuistischen Mitteilungen im thoraxchirurgischen Schrifttum hervor ; es werden zwischen 5 und 30 % Fehldiagnosen angegeben.Heruntergeladen von: National University of Singapore. Urheberrechtlich geschützt.
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