2001
DOI: 10.24452/sjer.23.1.4598
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Bildungsexpansion durch Systemdifferenzierung am Beispiel der Sekundarstufe II in den 1960er- und 1970er-Jahren

Abstract: Bildungsexpansion wird im vorliegenden Beitrag nicht in ihren quantitativen (mehr Schülerinnen und Schüler, mehr Schulen, mehr Lehrpersonen, längere Bildungslaufbahnen, höhere Bildungsbeteiligung), sondern in ihren institutionellen Ausprägungen analysiert. Im Zentrum des Interesses steht die Systemdifferenzierung der Sekundarstufe II in den 1960er- und 70er-Jahren. Einerseits werden die Hintergründe dieser Differenzierung ausgeleuchtet, andererseits der Differenzierungsprozess sowohl für die Gymnasien wie auch… Show more

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“…Seit Ende der 1940er-Jahre hatten die Schülerjahrgänge aus demographischen Gründen zu wachsen begonnen und seit Ende der 1950er-Jahre hatte in der Schweiz -wie auch in andern westlichen Staaten -vor dem Hintergrund der rasch expandierenden Wirtschaft eine breite Diskussion über fehlenden Nachwuchs im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich eingesetzt, die sich anschliessend auf alle Wirtschaftsbereiche ausdehnte. Die Forderung nach mehr gut qualifizierten Nachwuchskräften fand deshalb breite bildungspolitische Akzeptanz 19 , insbesondere auch, weil das wirtschaftlich orientierte Argument der fehlenden Humanressourcen anfangs der 1960er-Jahre immer mehr mit dem Argument der gleichen Bildungschancen ergänzt wurde (Criblez, 2001a). Der Zugang zur Höheren Bildung (Gymnasien, Universitäten) wurde deshalb rasch geöffnet (Meylan & Ritter, 1985), was die Bildungsexpansion wiederum verstärkte.…”
Section: Kontexte Der Zeitschriftengründungunclassified
“…Seit Ende der 1940er-Jahre hatten die Schülerjahrgänge aus demographischen Gründen zu wachsen begonnen und seit Ende der 1950er-Jahre hatte in der Schweiz -wie auch in andern westlichen Staaten -vor dem Hintergrund der rasch expandierenden Wirtschaft eine breite Diskussion über fehlenden Nachwuchs im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich eingesetzt, die sich anschliessend auf alle Wirtschaftsbereiche ausdehnte. Die Forderung nach mehr gut qualifizierten Nachwuchskräften fand deshalb breite bildungspolitische Akzeptanz 19 , insbesondere auch, weil das wirtschaftlich orientierte Argument der fehlenden Humanressourcen anfangs der 1960er-Jahre immer mehr mit dem Argument der gleichen Bildungschancen ergänzt wurde (Criblez, 2001a). Der Zugang zur Höheren Bildung (Gymnasien, Universitäten) wurde deshalb rasch geöffnet (Meylan & Ritter, 1985), was die Bildungsexpansion wiederum verstärkte.…”
Section: Kontexte Der Zeitschriftengründungunclassified
“…Die gesellschaftlichen Begründungen für einen Ausbau waren vielfältig: Ausschöpfung von Begabungsreserven; Notwendigkeit der Stärkung der Allgemeinbildung sowie von kognitivem, abstraktem Wissen; bessere Bildungschancen für benachteiligte soziale Gruppen; gebildete Bürger/innen für die komplexer werdenden zivilgesellschaftlichen Anforderungen einer direkten Demokratie (u.a. Criblez 2001Criblez , 2002Rosenmund 2011aRosenmund , 2011bTröhler 2011b). Diese und weitere Begründungen verweisen auf partikuläre und damit plurale, widersprüchliche und sich verändernde Erwartungen und Überzeugungen einzelner gesellschaftlicher Interessensgruppen an nachobligatorische und höhere Bildung, auf welche Nationalstaaten reagieren mussten, um ihre Legitimität zu sichern (Tröhler 2011a(Tröhler , 2011bRosenmund 2011a;Rosenmund und Zulauf 2004).…”
Section: Plurale Erwartungen An Den Ausbau Des Bildungssystemsunclassified
“…Die Bildungsexpansion der Nachkriegszeit führte in der Schweiz zwischen 1950 und 1970 auf der nachobligatorischen Bildungsstufe zu einer quantitativen Erhöhung der Bildungsabschlüsse, zu einem regionalen Ausbau der Schulen, zur Verdopplung der Lehrlingsausbildungsplätze und zu einer institutionellen Ausdifferenzierung der Bildungsangebote (Criblez 2001). Die Gymnasialquote der 19-jährigen Bevölkerung verdoppelte sich zwischen 1950 und 1970 von ca.…”
Section: Koordinations-und Harmonisierungsanforderungen Im Nachobligatorischen Bildungsbereichunclassified
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“…The two development phases can be described in the context of growth phenomena; in particular the period from the late 1950s to the mid-1970s is described as 'the expansion of the education system' both in Switzerland (Criblez, 2001;Kussau, & Oertel, 2001) and abroad (Titze, 1999). Growth phenomena can be understood in two ways: first, as quantitative growth in the form of larger student cohorts, longer school careers, the lengthening of compulsory education, and the opening up and decentralisation of higher education (Criblez, 2001), which resulted in direct consequences for the education supply structure with regard to infrastructure and human and material resources (Kussau & Oertel, 2001); and second, as normative differentiation of the education system, thus easing transitioning between different school levels and types, at least as a political aim (Criblez, 2001).…”
Section: The Expansion and Differentiation Of The Education Systemmentioning
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