Moderne Demokratien zeichnen sich durch Pluralität aus sowie das Ziel, gleichberechtigte Teilhabe verschiedener Gruppen zu gewährleisten . Dieses Versprechen bleibt jedoch uneingelöst: Bedeutende Teile der deutschen Gesellschaft teilen Erfahrungen von Abstiegsangst, sozialer Ungleichheit und politischer Entfremdung. Manche Gruppen sind neben diesen strukturellen Nachteilen auch von sozialer, kultureller und identifikativer Abwertung betroffen. In einem repräsentativen Survey wurde versucht, unter anderem Konkurrenzen um Anerkennung und Teilhabe nachzuspüren und dabei zwei Gruppen in den Blick zu nehmen, die mit materiellen und/oder symbolischen Ausschlüssen konfrontiert sind: Migrant*innen -bzw. innerhalb dieser Gruppe die besonders im Fokus stehende Kategorie der Muslim*innen und Ostdeutsche . Es geht in diesem Ansatz ausdrücklich nicht darum, die offensichtlichen Unterschiede der beiden Gruppen zu verdecken, sondern vielmehr zu ergründen, ob es in der Konkurrenz um Anerkennung und Teilhabe allein gruppenspezifische oder auch allgemeinere Muster gibt. Eventuelle Parallelen zwischen den strukturellen Ungleichheiten, den Repräsentationslücken und den Abwertungserfahrungen von Ostdeutschen und Migrant*innen werden in aktuellen Debatten bereits angedeutet, z. B. im viel diskutierten Buch "Integriert doch erstmal uns!" der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping (2018).