Zusammenfassung In diesem Artikel soll eine Aktion beschrieben werden, die eine ärmere Gemeinde am Rande der Stadt Porto Alegre in Brasilien während der COVID-19-Pandemie entwickelt hat. Wir analysieren die ergriffenen Maßnahmen, die Reaktionen der Menschen, die daran beteiligt waren, und einige Fragen, die in dieser Zeit aufgeworfen wurden. Zu diesem Zweck haben wir den Text wie folgt organisiert: Wir beginnen mit einer kurzen Einführung, in der wir die Gemeinde Morro da Cruz vorstellen, um danach einige ihrer früheren Erfahrungen mit "Public Policies" und mit Aktivitäten von nichtstaatlichen Organisationen zu rekonstruieren. Diese Erfahrungen erklären, wie sich ein solidarisches Zugehörigkeitsgefühl als Gemeinde, Formen interner Selbstorganisation und eine angehende Vertrautheit mit neuen Technologien entwickeln konnten, welche sich dann in der Krise bewährt haben. Anschließend schildern wir eine Sofortmaßnahme, welche in den ersten Monaten der Quarantäne durchgeführt wurde. Auf Initiativen der lokalen NGO (Nichtregierungsorganisation) Coletivo Autônomo Morro da Cruz konnte sowohl die Gemeinde als auch Unterstützung darüber hinaus mobilisiert werden, um die dringendste Not zu lindern. Äußerungen der Einwohner*innen während der Aktion haben uns dazu veranlasst, abschließend die Frage nach den vielen Gesichtern der Armut, die sich nicht mit Wirtschaftsindikatoren darstellen lassen, kurz aufzugreifen.