Die Erstmanifestation eines Morbus Crohn in der Schwangerschaft ist ein seltenes Ereignis. Folgend wird über eine 34-jährige Patientin in der 36. SSW berichtet, die wegen Flankenschmerzen rechts mit der Verdachtsdiagnose eines Harnstaus stationär aufgenommen wurde. Im Verlauf wurde unter dem klinischen Bild einer akuten Appendizitis die Notfallindikation zur chirurgischen Intervention gestellt. Intraoperativ fand sich der ausgeprägte Befund einer Ileitis terminalis im Sinne eines Morbus Crohn, der eine Ileozäkalresektion mit Ileoaszendostomie (Seitzu-Seit) notwendig machte. Am 5. postoperativen Tag kam es unter Maximaltokolyse zum Geburtsbeginn mit nachfolgendem Spontanpartus (Frühgeburt). Der weitere postoperative und postpartale Verlauf gestaltete sich für Mutter und Kind komplikationslos. Es werden klinische Symptome sowie die chirurgische und geburtshilfliche Therapie beschrieben und erörtert. Ebenso werden differenzialdiagnostische Schwierigkeiten in der Schwangerschaft sowie die Überlegungen zur Geburtsplanung diskutiert.
Schlüsselwörter
Entzündliche Darmerkrankung · Ileitis terminalis (Morbus Crohn) · eitrige Peritonitis · Schwangerschaft · Frühgeburt
AbstractThe initial manifestation of Crohn's disease in pregnancy is a very rare event. In the following we report on a 34-year-old patient in the 36th week of gestation, who was suspected of having acute appendicitis. During the operation we found a severe ileitis terminalis like Crohn's disease, which required an ileocaecal resection. In spite of maximal tocolysis she delivered spontaneously 5 days after the operation (preterm delivery). The subsequent developments were uncomplicated. We discuss the clinical symptoms, surgical and obstetric therapies and we review diagnostic problems in pregnancy.