Zusammenfassung Auf der Grundlage eines neuropsychologischen Modells nach Posner & Rafal (Meier, Benton, Diller, Hrsg.: Neuropsychological Rehabilitation. Churchill Linvingstone, Edinburgh, pp 182 201, 1987) zur Aufmerksamkeit werden heute gängige Untersuchungsverfahren zur Diagnostik müdigkeits‐ und schläfrigkeitsbezogener Einschränkungen dargestellt. Elektrophysiologische und testpsychologische multimodale Verfahren, die im deutschsprachigen Raum Anwendung finden, sind ein besonderer Schwerpunkt der Überprüfung: z. B. der Multiple Schlaf‐Latenz Test (MSLT), der Multiple‐Wachbleibe‐Test (MWT), der Pupillographische Schläfrigkeitstest (PST), computergestützte Untersuchungsverfahren des Wiener Testsystems (WT), der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) und subjektive Fragebogenverfahren, wie die Epworth Sleepiness Scale und die Stanford Sleepiness Scale (SSS). Besonders die diagnostischen Gütekriterien, wie Objektivität, Reliabilität, Validität und Normierung der einzelnen Untersuchungsmethoden werden berücksichtigt. Methoden ohne testtheoretische Absicherung oder ohne Normierung werden nicht aufgeführt. Auf in der Untersuchungssituation zu beachtende spezifische Besonderheiten der jeweiligen Untersuchungsmethoden wird eingegangen. Es zeigt sich, dass für die meisten gebräuchlichen Verfahren eine wissenschaftliche Überprüfung testtheoretischer Gütekriterien nicht gegeben ist. Auch liegt häufig keine wissenschaftliche Normierung der Verfahren an einer ausreichenden Zahl von Probanden oder Patienten vor. Zukünfige Entwicklungen neuer Untersuchungsinstrumente sollten diesen Kritikpunkten Rechnung tragen. Für in der Schlafmedizin etablierte Verfahren wie den MSLT oder den MWT sind wissenschaftliche Normierungen dringend zu fordern.