Porphyrin-Supermoleküle, aufgebaut aus Porphyrin-Einheiten, die durch Spacer kovalent [1] oder koordinativ [2] miteinander verknüpft sind, entwickelten sich unter vorwiegend anwendungsorientierten Gesichtspunkten (Bausteine für elektronische und optische Funktionseinheiten, Sensoren, Photosynthese-Modelle usw.) zu einem aktuellen Forschungsthema in der Porphyrinchemie. In auffallendem Gegensatz zu solchen mittlerweile in großer struktureller Vielfalt synthetisierten Supermolekülen traten die nicht minder interessanten Di-und Oligoporphyrine mit direkter Kupplung (meso-meso, b-b, meso-b) erst in jüngster Zeit ins Blickfeld (Schema 1).Unter den bislang bekannten Diporphyrinen nimmt dasformal dem Biphenyl entsprechende -meso-meso-Diporphyrin 1 (n = 1) [3] eine Schlüsselstellung ein, denn es ist nicht nur Baustein der faszinierenden Stabmoleküle 1 (n > 1) von Osuka et al., [4] sondern ermöglicht oxidativ auch einen Zugang zu den mehrfach verknüpften Diporphyrinen 2 und 3.[5] meso-b-Diporphyrine, komplementär zu 1 aus Metalloporphyrinen durch elektrochemische Oxidation erhältlich, [6] eröffnen einen Zugang zu doppelt meso-b-verknüpften Diporphyrinen. [7,8] Einfach b-b-verknüpfte Diporphyrine kennt man zwar seit längerem, [9] doch wurden erst jetzt brauchbare Synthesen beschrieben.[10] Zu den vorgenannten Diporphyrinen gesellte sich schließlich das Diporphyrin 4, [11] in dem zwei Porphyrinmoleküle durch eine gemeinsame b-bPyrrolbindung verknüpft sind.Ein unseres Wissens bislang nicht realisierter Typ von Diporphyrinen sind die meso-Spirodiporphyrine, repräsen-tiert durch Spirodiporphyrin 5 und Spirodicorrol 6 (Schema 2; die Porphyrin-und Corrol-Einheiten in 5 bzw. 6 liegen jeweils als Isoformen vor). Als besonders interessanter Aspekt von 5 und 6 ist mit einer homokonjugativen Wechselwirkung zwischen den durch das tetragonale Spirozentrum separierten p-Systemen der beiden Molekülhälften zu rechnen, die als Spirokonjugation [12] bezeichnet wird. Wenngleich die Synthese von Spirodiporphyrinen als freie Liganden noch aussteht, können wir hier über den zweikernigen Nickelkomplex 13 des Spirodicorrols (als Hexadecaethylderivat), einen gegen Demetallierung außerordentlich stabilen Komplex, sowie über den zweikernigen Palladiumkomplex 17 eines ungewöhnlichen Spirodiporphyrins berichten.Es sei vorab eingeräumt, dass der Nickelkomplex 13 nicht Ergebnis einer gezielten Synthese ist, sondern im Verfolg der Chemie des "Figure-Eight"-Cyclooctapyrrols 7[13] als Produkt einer bislang nicht näher aufgeklärten Reaktionskaskade erhalten wurde. Das Cyclooctapyrrol 7 (Octaphyrin-(1.1.1.0.1.1.1.0)), das ein ganzes Spektrum von Metallkomplexen bildet, [14a]