Im sogenannten rationellen System der Harze hat T s c h i r c h denn auch das Uberwiegen der einen oder anderen Grundklasse als charakteristisches Merkmal angesehen Am wenigsten gesichert erscheint die Gruppe der sogenannten R e s i n o t a n n o l e 6der T a n n o l e zu sein. T s c h i r c h fiihrte deren 21 an und oharakterisierte sie als gerbstoffartige, aromatische Harzalkohole bzw. Phenole (mit meist einer Hydroxylgruppe), die teils frei, vorwiegend aber in Verbindung mit Sauren als Ester (T,annolresine) den Barzen der B e n,z -bzw. U m b e 1 1 i -I e r e n gruppe zugrunde liegen sollten st'). Neuere Untersuchungen von R e i n i t z e r Q), sowie Z i n k e und L i e bl*) lassen es nun sehr wahrscheinlich erscheinen, da8 die Resinotannole uberhaupt nicht als primare Produkte anzusehen sind, sondern als infolge Licht-bzw. Lufteinwirkung entstandene verharzte sekundare Gebilde. So hat sioh feststellen lassen, daij die von T s c h i r c h aus Siam-bzw. Sumatrabenzoe erhaltenen Resinotannole (Sia-bzw. Sumarednotannol) beide durch naohtragliche Umwandlung aus der gleichen einheitlichen Grundsubstanz hervorgegangen sind, namlich aus Lubanolbenzoat (Coniferylbenzoat) lea)T s c h i r c h 11) hat sich den aus di'esen Untersuchungen ergebenden Folgerungen nicht verschlossen und erkennt an, daij die Resinotannole aus im Innern des Harzes unverandert gebliebenen, in der Randschicht aber durch sekundare Wirkungen (Licht, Luft) nachtraglich seranderten ,,Protoretinen" gebildet sein mogen. Als Protoretine werden die Resinole bzw. die diesen angebliich nahestehenden Phytosterine angesehen, eine Ivleinung, die kaum in vollem Unifange aufrecht zu erhalten sein diirfte (vgl. w. u.). Nicht unerwahnt bleibe, dai3 die gerbstoffartige Natur der Resinotannole sich auf Vorhandensein einiger ob'erflachlicher Analogien im Verhalten gegeniiber Eisenchlorid, Kaliumbichronlat und Bleiacetat gegrundet hat, also auf Reaktionen, die T 8 c h i r c h selbst jetzt als ,,wenig typisch" ansieht 'la).Was die R e s i n o l e angeht, so hat T s c h i r c h deren 25 beschrieben. Es sind das nach der gegebenen Definition lib) teilweise gut lrristallisierende Harzalkohole (mit einer oder mshreren Hydroxylgruppen), die sich teils frei, teils aLs Ester (Resinolresine) in Harzen vorGnden. Betont werden die Beziehungen zu den Phytosterinen (Cholesterinen), die sich u. a. auf Farbreaktionen (S a 1 k o w s k i -H e s s e sche L i e b e rin a n n sche Renktion) stutzen und in der Terpennatur 1oa) Z i n k e u. D z r i m a 1 , Monatshefte 41, 423 [1920].