Der Beitrag befaßt sich mit der Tragfähigkeit von unbewehrtem Mauerwerk unter zentrischer und exzentrischer Druckbeanspruchung bei Anwendung des genaueren Berechnungsverfahrens nach DIN 1053‐100.Mit dem Übergang auf das neue Sicherheitskonzept ist die Nachweisführung bei zentrischer und exzentrischer Beanspruchung auf den in Europa inzwischen üblichen Spannungsblock umgestellt worden. Die Berechnung wird dadurch erleichtert. Die Erfassung der Traglastminderung infolge exzentrischer Beanspruchung erfolgt über einen Abminderungsfaktor gegenüber der vollen Tragkraft bei zentrischer Kraftwirkung. Der Knicknachweis wird ebenfalls über einen Abminderungsfaktor, der in Wandmitte neben der exzentrischen Druckkraft auch die Anteile aus Theorie II. Ordnung berücksichtigt, geführt. Neue Erkenntnisse im Hinblick auf Tragreserven sind dabei eingeflossen. In dem Beitrag werden die Hintergründe und die Nachweisführung erläutert und auch die Auswirkungen auf die Systemtragfähigkeit von Mauerwerkswänden behandelt. Abgerundet wird die Thematik durch eine Gegenüberstellung der Traglasten nach DIN 1053‐1 und DIN 1053‐100.