Die medizinische Behandlung am Lebensende ist für alle Beteiligten eine Extremsituation. Häufig bestehen zudem erhebliche rechtliche Unsicherheiten. Besondere Schwierigkeiten wirft die Frage auf, wann Ärzte auf lebenserhaltende medizinische Maßnahmen verzichten dürfen, weil diese "futile" bzw. "vergeblich" sind. Gerade Palliativmediziner sehen sich häufig in dieser Entscheidungssituation. Rechtlich ist damit die schwierige Frage der Behandlungsbegrenzung für weitere lebenserhaltende Maßnahmen berührt. "Futility" bzw. "Vergeblichkeit" sind allerdings vage Konzepte, die offen lassen, wer über die Behandlungsbegrenzung entscheidet und welche Kriterien dafür maßgeb-lich sind. Der Beitrag zeigt, dass es bei "futility" um die fehlende medizinische Indikation geht. Die medizinische Indikation ist allerdings ihrerseits rechtlich nicht klar konturiert. Die Feststellung der medizinischen Indikation wird daher nä-her untersucht. Rechtlich gesehen stellt die medizinische Indikation ein fachliches Urteil des behandelnden Arztes über die Angezeigtheit einer medizinischen Maßnahme für die Behandlung des Patienten im Einzelfall dar. Hierfür haben Arzt und Patient zunächst gemeinsam das Ziel der ärztlichen Tätigkeit festzulegen. Im Hinblick auf dieses Ziel hat dann der Arzt die Erfolgsaussichten der infrage kommenden Maßnahmen im Verhältnis zu den mit ihnen verbundenen Belastungen und Gefahren für den Patienten aus ärztli-cher Sicht zu beurteilen. Die individuellen Präfe-renzen und Vorstellungen des Patienten spielen daher nicht erst bei der Einwilligung in einzelne Maßnahmen eine Rolle, sondern bereits bei der Festlegung des Ziels der ärztlichen Tätigkeit und bei der Frage, welche Belastungen und Gefahren dem Patienten zumutbar sind. Ohne die Beteiligung des Patienten ist die Feststellung der medizinischen Indikation daher nicht zu leisten.Abstract !
Seit dem Mittelalter wird in Deutschland Raps sowohl für technische Verwendungen, so beispielsweise in Öllampen oder für Schmierfette und Detergentien, als auch im Nahrungsmittelbereich verwendet. Nach dem zweiten Weltkrieg erhielt sein Anbau in der Bundesrepublik Deutschland zusätzliche ökonomische Bedeutung zur Aufrechterhaltung gesunder Fruchtfolgesysteme in der Landwirtschaft. Dadurch stiegen die Anbauflächen von rund 32.000 Hektar in den 50er Jahren auf zur Zeit annähernd 400.000 Hektar. Diese Entwicklung wurde durch wesentliche Verbesserungen in de Qualität und im Ertrag unterstützt. Der erste Züchtungsfortschritt bestand in der Entfernung der Erucasäure, wodurch eine hohe Nahrungsqualität des Rapsöls sichergestellt wurde. Seit 1974/76 bauen deutsche Landwirte ausschließlich erucasäurefreie Rapssorten an. Um auch die Verwendbarkeit des wertvollen Proteins in Futterrationen von monogastrischen Haustieren zu verbessern, selektierten die Pflanzenzüchter anschließend auf niedrigen Glucosinolatgehalt. Seit 1986/87 wird die deutsche Rapsfläche fast zu 100 prozent mit sogenannten 00‐Rapssorten bestellt, die sowohl erucasäurefrei als auch glucosinolatarm sind. Mit Rapsschrot von solchen 00‐Sorten erscheint es möglich, das Vermarktungspotential in Deutschland durch Einsatz auch in Futtermittelmischungen für die Schweinemast auf wenigstens zwei Millionen Tonnen auszudehnen. Deshalb fordern die deutschen Ölmühlen gleichermaßen von einheimischen Erzeugern und von Importen ausschließlich Raps in 00‐Qualität.
Der Anbau und die Verwertung von Raps in Deutschland konnen Faturlich nicht isoliert betrachtet werden. Erstens sind Verfiigbarkeit hinsichtlich Menge in gewunschter Qualitat sowie der Preis der konkurrierenden Olsaaten auf dem Weltmarkt unmittelbar wirksam fur die Verwertung, d. h. Vermarktung der deutschen Qualitatsrapserzeugung. Und zweitens unterliegt der Rapsanbau in Deutschland als Folge des sogenannten Soja-Panels im GATT einer Beschrankung der Anbauflache, die E Gweit ab 1. Juli 1992 fur alle Olsaaten, d. h. auch fur Sojabohnen und Sonnenblumen, gilt und die a b 1995 eine Verschlrfung erfahren wird. Die in Abhangigkeit von der Beschrankung der EG-Olsaatenflache eingefuhrte sogenannte ,,Stiitzungsregelung" sieht Flachenbeihilfen anstelle des bisherigen ,,deficiency-payment-Systems" vor. Die Erzeuger erzielten daher fur die Ernte 1992 zwischen 28 und 35 D M per 100 Kilogramm nach einem Garantiepreis von etwa 70 DM je Dezitonne fur die Ernte 1991. Unter diesen Pramissen ist die Entwicklung der Olsaatenproduktion weltweit, in der E G und in Deutschland ebenso von Interesse wie die Meldung aus der Oil World vom 20. April 1993, nach der eine ,,akute Knappheit an pflanzlichen Olen und ein starker Ruckgang der Weltsojabohnenbestande schon fur 1993/94 erwartet wird. Die Weltolsaatenproduktion hat sich in den vergangenen 20 Jahren nahezu verdoppeltvon 115 Mio t auf 222 Mio t. GroRtes Erzeugerland sind die USA, die 1972 42.6 Mio t , das waren 3 7 % der Weltproduktion, und 1992 65.7 Mio t , das sind 3 0 % der Weltproduktion, erzeugten. Mit 86 % in 1972 bzw. 87 Yo der Olsaatenerzeugung in 1992 ist die Hauptolfrucht der USA die Sojabohne . Innerhalb der Olsaaten hat der Raps die grol3te Ausdehnung erfahren, von 7.25 Mio t weltweit 1972 (entsprechend 6 % der Weltolsaatenerzeugung) auf knapp 26 Mio t weltweit 1992 (entsprechend 12 % der Weltolsaatenerzeugung). Nach Sojabohnen und Baumwollsaat steht Raps heute an dritter Stelle d e r Olpflanzen. Etwa 50 YO der Welterzeugung von Rapssaat erfolgt in der Volksrepublik China und in Indien zur Deckung des eigenen Bedarfs. Kanada ist neben der E G auf dem internationalen Markt der wichtigste Exporteur, Hauptabnehmer ist Japan. Diese Entwicklung war nur auf der Basis der Qualitatszuchterfolge moglich. Durch die Eliminierung der Erucasaure ist Rapsol heute zurn gesundesten Pflanzenol * Herrn Prof. Dr. W. Hartfief zum 70. Geburtstag gewidmet. Vortrag anlaRlich des DGF-Symposiums iiber .,Einsatz von Fetten und Olsaaten bei der Herstellung von Mischfutter hoher Qualitat und dessen Verfiitterung" in Wallenhorst bei Osnabriick , Norddeutsche Pflanzenzucht, Hans-Georg Lembke KG, Hohenlieth, D-24363 Holtsee. Fat Sci. Technol. 95. Jahrgang Dezember 1993uberhaupt avanciert, und die Reduzierung der Glucosinolate hat dem Rapsschrot einen ,, p o t e n t i e 11 e n M a r k t" allein in der Bundesrepublik Deutschland von uber 2.5-3 Mio t eroffnet. R a p s e r z e u g u n g i n d e r E u r o p a i s c h e n G e m e i n s c h a f t Die Erfolge der Qualitatszuchtung wurden neben Kanada am starkst...
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