Der Befund, wonach bei der Einwirkung von Guanidin auf «-Aminosäureester unter Abspaltung von Ammoniak Guanidinoverbindungen entstehen -die erste Beobachtung dieser Art (Reaktion zwischen Guanidin und Glykokollester) stammt, wie wir nachträglich erkannt haben, von Wilhelm Traube und R. Ascher 2 ) -führte zur Frage nach dem Mechanismus der erfolgten Reaktion. Die Bildung von Kreatinin aus Guanidin und Sarkosinester 3 ) schließt einen unmittelbaren Ersatz der Aminogruppe der Aminosäuren durch die Guanidinogruppe aus. Es muß infolgedessen das in Freiheit gesetzte Ammoniak dem Guanidin entstammen. Es entsteht, der Auffassung von Traube 4 ) entsprechend, ohne Zweifel zunächst das Guanidid, worauf dann unmittelbar der Cyamidinring unter Abspaltung der einen Aminogruppe des Guanidins in Form von Ammoniak zustande kommt.Wir haben zunächst weitere a-Aminosäureester auf ihr Verhalten gegenüber Guanidin geprüft. So ließen wir dieses auf den #,«'-Diaminokorksäuredimethylester einwirken. Wir gewannen das erwartete Substitutionsprodukt. Ferner prüften wir die Reaktion von Guanidin mit d,l-or-Amino-1 ) Emil Abderhalden u. Hans Sickel, Diese Zs.
Unsere Versuche schliel~en an diejenigen yon Le Heux 1) an. Er hat bekanntlich der allgemeineren Beobachtung, wonach die Bewegung insbesondere des S~ugetierdiinndarmes nicht nut yon bestimmten Nerven aus beeinflul~t wird, sondern Stoffe vorhanden sind, die sie regeln, eine bestimmtere Fassung gegeben und an Hand yon Versuchen den Schlul3 gezogen, dal~ Cholin ein solches Produkt darstellt. Der iiberlebende Darm gibt Cholin ab. Nun ist bekannt, dal~ diese Verbindung und insbesondere ihre Derivate (z. B. Acetylcholin) einen tiefgehenden Einftul~ auf die motorischen Leistungen des Dtinndarmes (und auch anderer Teile des Verdauungskanales) haben. Die Schlu$folgerung yon Le Heux, dab Cholin als ein Ir~kretstoff (Hormon) zu betrachten sei, der eine ganz spezifische Wirkung im Organismus ausiibe, hat eine gro$e Wahrscheinlichkeit fiir sich; es darf jedoch nicht iibersehen werden, dab ein eindeutiger Beweis ftir diese Annahme noch nicht vorliegt. Cholin ist bekanntlich Baustein yon Phosphatiden und wird in jeder Zelle, in der ein Umsatz yon solchen, sei es nun im Sinne eines Aufbaues oder Abbaues, stattfindet, als Zwischenprodukt auftreten. Es muf~ mit der ~Sglichkeit gerechnet werzlen, dab Cholin im Zus~mmenb~ng mit ~uto!yfiscben V0rg~ngen e~!~tsteht und in die Augenfliissigkeit hineindiffundiert.Die Vorstellung, dag der Organismus einen bestimmten Baustein zusammengesetzter Verbindungen gleiehzeitig mit einer bestimmten Funktion verkntipft, ist an und ffir sich sehr reizvoll. Bedenkt man noch, dab die MSglichkeit besteht, dab vielleicht die in den Zellen des
scite is a Brooklyn-based organization that helps researchers better discover and understand research articles through Smart Citations–citations that display the context of the citation and describe whether the article provides supporting or contrasting evidence. scite is used by students and researchers from around the world and is funded in part by the National Science Foundation and the National Institute on Drug Abuse of the National Institutes of Health.