Von alien Lebens/~ul]erungen des Iqeugeborenen haben die spontanen Bewegungsimpulse bisher nur eine geringe Beachtung gefunden. Die jedem Kinderarzt gel/~ufige Vorstellung, dab der junge S~ugling teilnahmslos und unbeweglieh in seinem Bett liegt und dab h6chstens gelegentlich ,,impulsive" Bewegungen stattfinden, lassen es verstehen, dab man es unterlieB, naeh gesetzm/iBigen Zusammenh~ingen zu forsehen. Allerdings is~ gerade in der letzten Zeit eine Reihe yon Arbeiten ersehienen, die sieh mit einem Teil der Bewegungsvorg~nge in dieser Altersperiode besch~ftigt, n~mlich mit dem Auftreten be.stimmter und fiir diese Altersstufe charakteristiseher Reflexe (Schalten. brand, Landau, Pdper, Schur, Catel).In einer Untersuehung fiber die motorische Innervation beim Neugeborenen und jungen S~ugling unternahm es Thiemich (1917)
Unsere Versuche schliel~en an diejenigen yon Le Heux 1) an. Er hat bekanntlich der allgemeineren Beobachtung, wonach die Bewegung insbesondere des S~ugetierdiinndarmes nicht nut yon bestimmten Nerven aus beeinflul~t wird, sondern Stoffe vorhanden sind, die sie regeln, eine bestimmtere Fassung gegeben und an Hand yon Versuchen den Schlul3 gezogen, dal~ Cholin ein solches Produkt darstellt. Der iiberlebende Darm gibt Cholin ab. Nun ist bekannt, dal~ diese Verbindung und insbesondere ihre Derivate (z. B. Acetylcholin) einen tiefgehenden Einftul~ auf die motorischen Leistungen des Dtinndarmes (und auch anderer Teile des Verdauungskanales) haben. Die Schlu$folgerung yon Le Heux, dab Cholin als ein Ir~kretstoff (Hormon) zu betrachten sei, der eine ganz spezifische Wirkung im Organismus ausiibe, hat eine gro$e Wahrscheinlichkeit fiir sich; es darf jedoch nicht iibersehen werden, dab ein eindeutiger Beweis ftir diese Annahme noch nicht vorliegt. Cholin ist bekanntlich Baustein yon Phosphatiden und wird in jeder Zelle, in der ein Umsatz yon solchen, sei es nun im Sinne eines Aufbaues oder Abbaues, stattfindet, als Zwischenprodukt auftreten. Es muf~ mit der ~Sglichkeit gerechnet werzlen, dab Cholin im Zus~mmenb~ng mit ~uto!yfiscben V0rg~ngen e~!~tsteht und in die Augenfliissigkeit hineindiffundiert.Die Vorstellung, dag der Organismus einen bestimmten Baustein zusammengesetzter Verbindungen gleiehzeitig mit einer bestimmten Funktion verkntipft, ist an und ffir sich sehr reizvoll. Bedenkt man noch, dab die MSglichkeit besteht, dab vielleicht die in den Zellen des
Mit 1 Textabbildung. Bei der grol]en klinisehen Bedeutung des Hautturgors fiir die ]3eurteilung des Quelhmgszustandes der Haut und des Unterhautbindegewebes ist es erstaunlich, dab bisher keine Methode zur Messung des Hautturgors in die Klinik Eingang gefunden hat. Mit dem Elastometer yon Schade 1, 2 kann man zwar die Elastizit/~t der Haut meBbar festlegen, die methodische Teehnik is~ jedoch so kompliziert, dab seine Anwendung keine allgemeine Verbreitung land. Man hat sich damit begniigt, den Hautturgor durch Palpation, insbesondere dureh Hochheben der Hautfalten, zu beurteflen. Aus dem Ablauf des Ausgleiches dieser Hautfalten schlieBt man auf die Elastizit~t und den Quellungszustand der Haut und des Unterhautbindegewebes. Ausgehend yon dieser klinischen Untersuehungsmethode versuchten wit mit Hilfe eines einfachen Apparates, den Turgor der Haut zu messen. Das Prinzip des Apparates besteht darin, daft man die l~etralctionsl~ra/t einer Haut/alte yon bestimmter GrSfle gegen einen .Federdruck miflt. Diese Retraktionskraft h~ngt v0n dem elastischen Widerstand der Haut ab; denn nach Schade 1 versteht man unter dem ,,e!astisc~en Widerstand" die Kraft, die ein K6rper einer Veriinderung seiner Gestalt entgegensetzt. Dennoch decken sieh die Begriffe ,,Retraktionskraft" und ,,elastischer Widerstand" niCht v611ig, da aueh noch mit einem EinfluB der Fes~igkeit und H/~rte der Itaut zu rechnen ist, die physikalisch mit der Methode nieht erfaBt werden k6nnen. Der elastisehe Widerstand ist weitgehend yon dem Quellungszustand der ttaut und des subeutanen Gewebes abh/~ngig. Die Messung der Retralctionslcra/t gew~ihrt daher einen Einblick, in den Quellungszustand der Haut und des subcutanen Gewebes. Da diese Methode die einzelnen physikalischen Gr6Ben des biologischen Begriffes ,,Turgot" nieht ge-
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