Das aus Capraria biflora L. isolierte o-Chinon Biflorin, C,,H,oO,, ist bemerkenswert wegen seiner langwelligen Absorption im Sichtbaren 5 ) . Es schien uns deshalb interessant, die Konstitution dieser Verbindung und besonders auch ihren Chromophor zu bestimmen.Das Biflorin l a s t sich in Alkohol rnit Platinoxid-Katalysator hydrieren, wobei zuerst unter Aufnahme von 1 Mol. Wasserstoff das Chinon in das entsprechende Brenzkatechin ubergefiihrt wird. Dann wird eine weitere Mol. Wasserstoff noch relativ rasch aufgenommen, worauf eine dritte Mol. langsamer angelagert wird. Die Hydrierungsprodukte werden sehr leicht durch Luft oxydiert und gehen dabei zuriick in die entsprechenden Chinone. Durch Hydrierung rnit 2 Mol. Wasserstoff l a s t sich so ein Dihydrobiflorin, C,,H,,O,, erhalten, wahrend die Hydrierung rnit 3 Mol. Wasserstoff ein Tetrahydrobiflorin, C,oH240,, liefert. Wenn man die Hydrierung rnit 3 Mol. Wasserstoff in Acetanhydrid ausfiihrt und das Hydrierungsprodukt in Abwesenheit von Luft durch Zugabe von Pyridin sofort acetyliert, entsteht ein Di-0-acetyl-hexahydrobiflorin, C,,H,,O,.Aus den Absorptionsspektren der Hydrierungsprodukte von Biflorin im UV. und im Sichtbaren liessen sich wichtige Schliisse in bezug auf seine Konstitution ziehen. Wahrend sich das Absorptionsspektrum des Dihydrobiflorins von demjenigen des Biflorins kaum unterscheidet (Fig. 1, Kurve l), ist dasjenige des Tetrahydrobiflorins (Fig. 1, Kurve 2) ahnlich dem Spektrum der Naphtochinone-(1,2) und besonders demjenigen des l-Methyl-dihydropyrano-naphtochinons-(l,2) (Fig. 1, Kurve 2a) 6). Wir nahmen deshalb an, dass im Biflorin eine vom chromophoren System isolierte Doppelbindung vorliegt, die im Dihydrobiflorin abgesattigt ist. Das Tetrahydrobiflorin ware demnach ein Naphtochinon-(l,2)-Derivat ; im chromophoren System des Biflorins und des Dihydrobiflorins ist das Naphtochinon-(1, 2)-System offenbar rnit einer Doppelbindung konjugiert. Durch Ozonisierung des Biflorins entsteht Aceton, welches als 2,4-Dinitrophenylhydrazon gefasst und identifiziert werden konnte. Unter gleichen Bedingungen bildet Stipendiat des CONSEJO NACIONAL DE INVESTIGACIONES CIENT~FICAS Y TECNICAS von Argentinien. 2, INSTITUTO
Volumen XLVI, Fasciculus I (1963) -No. 40-41 415 Olbad auf 110" erhitzt und die fliichtigen Produkte rnit Stickstoff in eine Losung von 2,4-Dinitrophenylhydrazin iibergetrieben. Diese wurde rnit Benzol erschopfend extrahiert und der Extrakt an 5 g Aluminiumoxid chromatographiert. Die Fraktionen, welche nach diinnschichtchromatographischer Untersuchung das Aceton-2,4-danitrophenylhydrazon enthielten, wurden nochmals an 10 g Kieselgel rnit Benzol-Chloroform-l : 1 chromatographiert und aus Methanol umkristallisiert. Ausbeute 45 mg, Smp. 123-124", keine Smp.-Erniedrigung rnit einem authentischen Vergleichspraparat. Gef. C 45,43 H 4,36%. Benzol-I, 2,3,4-tetracarbonsuure-tetramethylester (I) ausBiflorin. 100 mg Biflorin wurden in 1 ml Salpetersaure (5 Teile rauch. Salpetersaure und 4 Teile Wasser) 20 Std. in einem EinschlusFrohr auf 155" erhitzt. Die nach dem Erkalten des Gemisches ausgeschiedenen Kristalle wurden abfiltriert (55 mg, Smp. 244-247"), in 1,5 ml Methanol gelost und rnit uberschiissiger atherischer Diazomethan-Losung versetzt. Nach Entfarben mit einigen Tropfen Essigsaure und Abkiihlen schied sich der Tetramethylester in farblosen Kristallen vom Smp. 132-133" awl2). Zur Analyse wurde aus Methanol umkristallisiert, wobei sich der Smp. nicht anderte; Ausbeute 44 mg. C,,H,,O, Ber. C 54J9 H 4,55% Gef. C 54.08 H 4,62% Das 1R.-Absorptionsspektrum in KBr war identisch rnit demjenigen eines authentischen Vergleichspraparates. Die Analysen wurden in unserermikroanalytischen Abteilung (Leitung W. MANSER) ausgefiihrt. SUMMARY Chemical and spectroscopic evidence leads to constitution I11 for the bluishred antibiotic biflorin, C,,H,,O,, obtained from Capraria biflora L. Fur das Biflorin, ein naturliches o-Chinon der Diterpen-Reihe, welches eine auffallend langwellige Absorption im Sichtbaren zeigt, wurde in der vorhergehenden Mitteilung3) die Konstitution I abgeleitet. Die aromatischen Grundkorper des Biflorins, das 1-Oxa-phenalen (11) 4, und das entsprechende 7,8-Chinon sowie ihre l) Stipendjatin des DEPARTMENT OF SCIENTIFIC AND INDUSTRIAL RESEARCH von Grossbritannien.
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