Die durch die klassische Namur-Pyramide beschriebene Automatisierungsstruktur ist bewährt und ermöglicht langjährige Betriebssicherheit. Allerdings fehlt den Systemen die Offenheit, neue Technologien werden erst spät verwendet und die Kosten sind hoch, was angesichts der rasanten Entwicklungen im Bereich von Internet of Things, Industrie 4.0, Mobile Devices und Big Data nutzvolle Innovationen verhindert. In diesem Beitrag wird das im Namur-Arbeitskreis 2.8 Automatisierungsnetzwerke und -dienste entwickelte Konzept Namur Open Architecture (NOA) vorgestellt. Das Konzept bietet sowohl für Bestands- als auch für Neuanlagen Möglichkeiten, um Anlagen effizient für kommende Innovationen zu ertüchtigen. Die Kernidee ist, die Daten der bisherigen Kern-Automatisierungswelt durch offene Schnittstellen wie beispielsweise OPC UA in die Systemwelt für Monitoring- und Optimierungsaufgaben zu exportieren und dabei die Kernautomatisierung weitgehend unverändert zu belassen. Alternativ kann über einen zweiten Kommunikationskanal direkt auf die bestehenden Feldgeräte zugegriffen werden.
Aktuelle Forschungen versuchen, das aus der Informationstechnik bekannte Konzept Plug-and-Play in die Automatisierungstechnik zu übertragen, wo es dann den Namen Plug-and-Produce trägt. Ein wichtiger Schritt des Konzepts sind die Abgleiche zwischen Anforderungen und Zusicherungen der Geräteeigenschaften. Aus diesem Grund wird in diesem Beitrag aufgezeigt, wie die in der DIN SPEC 92000 eingeführten Eigenschaftswertaussagen hierfür verwendet werden können. Die Nutzung dieser Aussagenwird anhand von zwei Use Cases – für die Inbetriebnahme und den Gerätewechsel – und einer zugehörigen technischen Realisierung demonstriert.
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