Bildungs-und Lehraufgabe Der Unterrichtsgegenstand Geographie und Wirtschaftliche Bildung (GW) stellt den mündig handelnden Menschen in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Umwelt sowie deren räumliche und zeitliche Zusammenhänge in den Mittelpunkt. Ein wichtiger Ausgangspunkt der Lehr-/Lernprozesse sind dabei die Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler. Im Bewusstsein, dass räumliche und ökonomische Prozesse sowie ihre Darstellung immer auch gesellschaftlich eingebettet sind, sollen diese für Schülerinnen und Schüler als aktiv gestaltbar und veränderbar erfahren werden. Schülerinnen und Schüler sollen in den komplexen Lebenswelten durch Analyse und Reflexion zunehmend ihre individuelle Orientierungs-, Urteils-und Handlungsfähigkeit entwickeln. Besondere Bedeutung hat die Auseinandersetzung mit den Bereichen Haushalt, Konsum, Geld, Arbeitswelt, Gesellschaft, naturräumliche und sozialräumliche Prozesse, Mensch-Umwelt-Beziehungen, Nachhaltigkeit und Globalisierung. Im 21. Jahrhundert erfolgt dies vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen bislang nicht gekannten Ausmaßes wie Klimawandel, Artenverlust, Ressourcenverbrauch sowie Flucht-und Migrationsbewegungen. Während Demokratiedefizite, soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten und die Ökonomisierung aller Lebensbereiche zusätzliche Risiken in sich tragen, bieten digitaler und weltwirtschaftlicher Wandel sowie Green Economy auch Chancen. Für eine positive zukünftige Entwicklung sind daher innovative Ansätze des Wirtschaftens, des Denkens und Handelns von allen gefordert. Im GW-Unterricht sollen diese Ansätze untersucht, diskutiert, entwickelt und-wo immer möglich-handelnd ausprobiert werden. So sollen nachhaltige Entwicklung gestärkt sowie Lebensqualität gesichert werden. Kompetenzorientierter GW-Unterricht ermöglicht die aktive Auseinandersetzung mit zentralen geographischen und wirtschaftlichen Inhalten, Konzepten und Methoden in allen Anforderungsbereichen (I: Reproduktion-II: Transfer-III: Reflexion, Bewertung und Problembearbeitung). Junge Menschen sollen befähigt werden, sich in unserer ökonomisch, technologisch und durch Digitalisierung geprägten Welt zu orientieren, sich eine fachlich begründete und ethisch fundierte Meinung zu bilden und diese in demokratischen Prozessen zum Ausdruck zu bringen. Sie sollen lernen, altersgemäß an Handlungs-und Entscheidungsprozessen in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Umwelt mündig und verantwortungsbewusst mitzuwirken. Damit trägt der GW-Unterricht dazu bei, im privaten, beruflichen und öffentlichen Bereich reflektiert handeln zu können. Kompetenzmodell des Unterrichtsgegenstandes Geographie und Wirtschaftliche Bildung Ziel des GW-Unterrichts ist die Förderung und Entfaltung des mündigen und reflektierten jungen Menschen, der im Wirkungsgefüge "Gesellschaft-Wirtschaft-Politik-Umwelt" handlungsfähig ist. Dazu sind fachwissenschaftlich wie fachdidaktisch fundierte Inhalte, Konzepte und Methoden notwendig, die die Entwicklung von Orientierungs-, Urteils-und Handlungskompetenz unterstützen.
Weill jeder mensch hat eigene und coole ideen, so es wäre schön wenn jeder seine idee sagen darf!" Eine empirische Untersuchung von Schüler/innenvorstellungen zu Innovation und Innovativität sowie Handlungsperspektiven
Fast dreiundzwanzig Jahre lang bildete der bisher gültige Lehrplan für die Sekundarstufe I die Grundlage für den Geographie und Wirtschaftskunde-Unterricht. Nach etwa vierjähriger Entwicklungsarbeit wurde nun der Lehrplan für die Schulen der Sekundarstufe I am 02.01.2023 neu verordnet (BMBWF 2023) und tritt mit dem Schuljahr 2023/24 von der ersten Klasse an aufsteigend in Kraft. Im umbenannten Unterrichtsfach Geographie und wirtschaftliche Bildung bietet er dabei eine Reihe von begrüßenswerten Neuorientierungen und inhaltliche Innovationen. Dieser Beitrag skizziert die zentralen Betrachtungsweisen, die der Lehrplan 2023 anbietet und gibt Hinweise zur Interpretation und Umsetzung seiner Bildungsanliegen für die Unterrichtspraxis. Abschließend werden jene in der letzten Phase des Begutachtungs-und Überarbeitungsprozesses im Detail entstandenen Inkonsistenzen in Teilbereichen des Lehrplans knapp kommentiert, weil sie von den Lehrer*innen zusätzliche Interpretations-und Umsetzungsleistungen verlangen. Making one's life sustainable. On the newly enacted curriculum of Geography and Economics Education in Austrian lower secondary schools.The curriculum of "Geographie und Wirtschaftskunde" in lower secondary school has been applied for 23 years. After four years of work, a new curriculum took legal effect on January 2 nd , 2023, and will be implemented year by year from autumn 2023 onwards. The school subject has changed its name to "Geographie und wirtschaftliche Bildung" (i. e. Geography and Economics Education), denoting also a whole range of new orientations. This contribution describes the major changes in the curriculum and offers hints as how to implement the new educational aims in the classroom. It also discusses inconsistencies in the new curriculum, which have been the result of late lobbying by certain stakeholders, as they need specific efforts from teachers in interpreting and implementing the curriculum. Service 1 Neue Orientierungen Der neue Lehrplan aus Geographie und wirtschaftlicher Bildung für die Sekundarstufe I greift die gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen der Gegenwart auf und ist auf die zentralen Zukunftsthemen des 21. Jahrhunderts hin ausgerichtet. Lebensqualität und Zukunftschancen, nachhaltige Gesellschafts-und Wirtschaftsentwicklung, globaler Wandel, Klimakrise, Globalisierung 1 Dieser Beitrag entstand parallel zu einem Lehrplankommentar derselben Autor*innengruppe im Auftrag des BMBWF (im Druck), dieser Umstand erklärt sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zwischen beiden Texten.
Innovativität, zwischenmenschliche Interaktion und Zusammenarbeit sind wichtige Bestandteile von Innovationsprozessen. Aus humanistischen, emanzipatorischen und wirtschaftlichen Gründen ist es notwendig Schüler/innen dazu zu befähigen, erfolgreich an Innovationsprozessen teilzunehmen. Mit dem Ziel Innovativität und Zusammenarbeit zu fördern, wird in diesem Artikel die Spieltheorie herangezogen und auf Unterrichtskontexte übertragen. Der Artikel umfasst eine theoretische Einführung, spieltheoretische Beispiele im schulischen Kontext und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten der Spieltheorie im Unterricht.
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