Im Sommersemester 2020 beteiligten sich 3469 Studierende sächsischer Hochschulen an einer Onlinebefragung zum Studium während der Coronapandemie. Trotz Campusschliessungen konnten die Befragten ihr Studium weitgehend wie geplant fortführen. Während die technische Ausstattung der Studierenden eine Teilnahme an digitalen Lehrveranstaltungen zuliess, zeigten sich Defizite bei der Qualität der Internetverbindung. Im Vergleich zum Vorsemester wurden die Studienorganisation als moderat (d = -0.48, 95 % CI [-0.52, -0.45]), Lernaktivitäten als deutlich (d = -0.86, 95 % CI [-0.90, -0.82]) schwerer empfunden. Auch die Konzentration auf das Studium fiel den Befragten schwerer als im Semester davor (d = -0.69, 95 % CI [-0.72, -0.65]). Mit den angebotenen Lernmedien zeigten sich die Befragten tendenziell zufrieden. Vor allem Learning-Management-Systeme, digitale Texte und Präsentationen dominierten das Lerngeschehen an den sächsischen Hochschulen. Fehlende soziale Interaktionen mit Peers und fehlende lernbezogene Interaktionen mit Dozentinnen und Dozenten wurden als besonders nachteilig erlebt. Zeit- und Kostenersparnisse sowie mehr Autonomie beim Lernen sind die grössten Vorteile des Studierens von zu Hause. Es zeigen sich keine Hinweise, dass leistungsschwache Studierende von den veränderten Studienbedingungen stärker nachteilig betroffen waren.
ZusammenfassungTeilnehmer und Nicht-Teilnehmer eines Mathematikvorkurses (N = 394) an einer Fachhochschule wurden auf Unterschiede in leistungsassoziierten Persönlichkeitsmerkmalen und schulischen Vorleistungen untersucht. Eine logistische Regressionsanalyse weist auf nur marginale Unterschiede in den erfassten Merkmalen zwischen den beiden Gruppen hin. Während Nicht-Teilnehmer zwar über einen etwas besseren Schulnotendurchschnitt verfügten, berichteten Teilnehmer eine leicht höhere mathematikbezogene Selbstwirksamkeitserwartung und allgemeine Misserfolgsängstlichkeit. Persönlichkeit und Leistungspotential scheinen bei der Teilnahmeentscheidung von nachrangiger Bedeutung zu sein. Als relevant erweisen sich aber lebensweltliche Umstände wie etwa die noch fehlende Unterkunft am Studienort und Zeitmangel. Die Ergebnisse legen nahe, dass Vorkurse weder vorrangig von Studienanfängern mit schlechteren Voraussetzungen besucht werden, noch von solchen mit besonders günstigen. Die intendierte kompensatorische Wirkung können sie damit nur teilweise entfalten.
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