Die IT-basierte Unterstützung der Kommunikation in Unternehmen wird nicht nur zunehmend wichtiger, sondern auch schwieriger. Beispielsweise sehen sich vie-le Wissensarbeiter mit einer Überlast eingehender Informationen in ihrer E-Mail-Inbox konfrontiert, da sich viele Nutzer des Dienstes angewöhnt haben, Nachrichten (via CC) gleich an eine ganze Reihe von Empfängern zu senden. Gründe können sein, sich absichern zu wollen; nicht zu wissen, für wen eine Information potenziell interessant sein könnte, oder einfach Bequemlichkeit. Auf diese Weise wird heutzutage der Großteil der Nutzer mit einer unsortierten Masse an Nachrichten konfrontiert, von denen nur ein Bruchteil wirklich persönlich relevant ist. Das Sortieren und Verarbeiten wiederum kostet Zeit und Produktivität, zudem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass wirklich wichtige Nachrichten untergehen. Vor diesem Hintergrund verspricht das Prinzip des Enterprise Microbloggings (EMB) einen neuen Kanal für die Unternehmens-und Gruppenkommunikation zu schaffen. Ähnlich der öffentlichen Plattform Twitter können Nutzer kurze Nachrichten auf diesem Kanal veröffentlichen, insbesondere wenn die Informationen für eine (vorher oft nicht genau bekannte) Gruppe von Nutzern relevant sein könnten. Beispielsweise können Nutzer über potenziell interessante Internetquellen informieren, von wichtigen Ereignissen berichten oder schlicht Statusnachrichten über erledigte Tätigkeiten senden. Der entstehende Informationsstrom kann durch die Anwender auf verschiedene Art und Weise zusammengestellt und gefiltert werden, um die persönliche Relevanz zu gewährleisten; zudem bleiben alle Nachrichten als Referenz bestehen und sind für den späteren Zugriff durchsuchbar. Erste Fallstudien zeigen, dass erfolgreich eingeführte EMB-Systeme das Potenzial haben, einen signifikanten Teil der vormals über E-Mail abgebildeten Kommunikation zu einer durch Microblogging gebildeten neuen Unternehmensöffentlichkeit zu verschieben (Barnes et al. 2010; Riemer und Richter 2010). Während dieser Schritt weitere große Chancen z. B. für das unternehmensinterne Innovations-und Wissensmanagement bietet, stellt er Management wie auch Mitarbeiter vor Herausforderungen bei der Änderung des persönlichen und gruppenbezogenen Kommunikationsverhaltens.
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