Das primäre Ziel der vorliegenden Untersuchungen besteht darin, wesentliche Grundlagen für die Bemessung biegebeanspruchter Verbundbauteile aus Holz und hochfesten bzw. ultrahochfesten Betonen (UHPC) mit geklebtem Verbund zu ermitteln. Weiterhin wird ein Testverfahren für die experimentelle Untersuchung der Verbundfestigkeit geklebter Holz‐Beton‐Verbunde vorgeschlagen. Es werden zwei mechanische Modelle zur Beschreibung des Verbundverhaltens vorgestellt. Neben der Theorie des Verschieblichen Verbunds, die bereits 1953 von Volkersen hergeleitet wurde, wird in diesem Zusammenhang die linear elastische Bruchmechanik (LEBM) herangezogen. Der Versuchsaufbau und die wesentlichen Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen werden vorgestellt. Die Verbundversuche belegen, dass das Verbundversagen in den meisten Fällen im Holz, nahe der Klebfuge auftritt. Auf der Grundlage der Verbundversuche wird ein Vorschlag für die Bemessung biegebeanspruchter Bauteile angegeben. Dieser wird mit Hilfe zweier Vierpunkt‐Biegeversuche im Bauteilformat validiert. Bonded Timber‐Concrete‐Composite Structures with high‐ resp. ultrahigh performance Concretes. The main ambition of the present investigations is to develop the basic information for the design of adhesive bonded composite members from timber and UHPC. Furthermore, a standard test setup for the experimental determination of the bond strength of timber‐concrete composites will be derived. Two mechanical models for the description of the bond behaviour will be documented. The theory of the compliant bond, which was already introduced by Volkersen in 1953 and the linear elastic fracture mechanics (LEFM) are possible approaches for this purpose. The setup and the main results from experimental investigations on the bond behavior will be presented. It is found that the bonding failure occurs in timber close to the bond‐line in most cases. In general, the ultimate loads can be estimated by Volkersen’s theory. On the basis of the bond investigations, recommendations for the design of bending members are given. These recommendations are validated by two full‐scale bending tests. Additional strain‐ and deformation‐measurements proved, that the assumptions which were taken for the design of bending members are sound.
Innerhalb der zukünftigen Schallschutznorm DIN 4109 ist für den Nachweis des Luftschallschutzes die Umstellung auf das europäisch harmonisierte Verfahren nach DIN EN 12354‐1 [1] vorgesehen. Nach einem einleitenden Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand der in Deutschland relevanten Regelwerke zum Schallschutz im Wohnungsbau werden die Grundzüge dieses Rechenverfahrens sowie die national im Zuge der Normungsarbeit vorgenommenen Präzisierungen desselben vorgestellt. Anhand von vergleichenden Berechnungen wird aufgezeigt, dass das neue Rechenverfahren gegenüber dem bisherigen Verfahren nach DIN 4109, Beiblatt 1 einen deutlich größeren Anwendungsbereich sowie eine gesteigerte Prognosesicherheit aufweist. Abschließend wird der neue Kalksandstein‐Schallschutzrechner vorgestellt, welcher dem Planer die Möglichkeit gibt die Nachweise nach dem neuen (genaueren) Verfahren bereits jetzt einfach und zielgerichtet zu führen und somit schallschutztechnische Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und zu optimieren.
Anhand eines Einfamilienhauses und eines Mehrfamilienhauses wird mithilfe dynamisch‐thermischer Simulationsberechnungen der Einfluss der Wärmekapazität der Außen‐ und Innenbauteile auf den Nutzenergiebedarf für Heizen einerseits und den sommerlichen Temperaturkomfort andererseits aufgezeigt. Hierbei werden baupraktische Wand‐, Decken‐ und Bodenkonstruktionen jeweils in einer Ausführung in Kalksandstein (schwere Bauart) bzw. Holz (leichte Bauart) zugrunde gelegt und es werden die Fälle mit und ohne nächtliche Temperaturreduktion betrachtet. Das Wärmeschutzniveau wird dabei in drei Varianten entsprechend den Niveaus EnEV 2016, KfW‐Effizienzhaus 55 sowie KfW‐Effizienzhaus 40 gewählt. Die Nutzungsrandbedingungen entsprechen soweit möglich den Vorgaben gemäß DIN V 4108‐6, DIN V 18599‐10 und DIN 4108‐2; für die Klimarandbedingungen wird generell der Klimadatensatz TRY04 (Potsdam, Normaljahr) zugrunde gelegt. Es zeigt sich, dass eine schwere Bauart Vorteile sowohl hinsichtlich des Nutzenergiebedarfs Heizen als auch besonders hin sichtlich des thermischen Komforts im Sommer aufweist. Die ermittelten Einsparungen an Heizwärme betragen abhängig von der Gebäudegeometrie, dem Wärmeschutzniveau und den Nutzungsrandbedingungen (Nachtabsenkung) bis zu 4 %, ein thermischer Komfort im Sommer lässt sich im Vergleich zur leichten Bauart auch ohne Kühlung relativ leicht bewerkstelligen, ebenso wie die Einhaltung der gesetzlichen Mindestanforderungen.
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